In Kooperation mit dem Studio Jester Blank haben die Staatlichen Museen zu Berlin zum ersten Mal einen 3D-Rundgang durch eine Ausstellung realisiert. Die neuartige, immersive 3D-Ausstellung basiert auf der im März 2020 in der James-Simon-Galerie zu Ende gegangenen Ausstellung „Nah am Leben. 200 Jahre Gipsformerei“.
Die Besucher*innen können sich frei im virtuellen Ausstellungsraum bewegen und die Ausstellung und ihre ungewöhnlichen Objekte so erkunden, als wären sie vor Ort. Zusätzlich lassen sich 20 Exponate in einer besonders hochauflösenden 3D-Ansicht darstellen.
Für die Digitalisierung der Ausstellung „Nah am Leben. 200 Jahre Gipsformerei“ wurde auf 3D-Laserscanning- und Photogrammetrie-Technologien zurückgegriffen. Durch die dreidimensionale Erfassung des rund 650 Quadratmeter großen Sonderausstellungsraums der James-Simon-Galerie, der aus rund 3.000 Einzelperspektiven aufgenommen wurde, können die über 200 Exponate von allen Seiten betrachtet werden. Textbasierte Hintergrundinformationen begleiten den immersiven 3D-Rundgang.
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Zu den hochauflösend zugänglich gemachten Exponaten zählen die schellackierten Gipsmodelle lebensgroßer Skulpturen aus der Sammlung der Gipsformerei, etwa der Laokoon- und Prinzessinnengruppe oder eines knapp drei Meter messenden Krokodils, aber auch Objektgruppen zum Thema Totenmaske oder zu den sensiblen Lebendabgüssen aus kolonialen Kontexten. Auch einige Werke der zeitgenössischen Kunst, etwa von Asta Gröting, George Segal oder Allan McCollum, lassen sich „hautnah“ erkunden. Auf der Ebene der Einzelmodelle werden die virtuellen Ausstellungsbesucher*innen von dem für die Ausstellung produzierten Audioguide begleitet – einer mehrstimmigen Sound-Collage, die unterschiedliche Perspektiven auf die behandelten Themenfelder eröffnet.
Aus technischen Gründen konnten nicht alle Exponate hochauflösend erfasst werden. Sämtliche Werke mit Fotos und weiterführenden Texten finden sich im Ausstellungskatalog.
3D-Digitalisierung, Virtual Exhibition, Post-Produktion: Studio Jester Blank (Jens Blank, Philipp Jester)
Kuratorin, Text und Konzept: Veronika Tocha
Audioguide: Martin Baer (Buch und Regie), Oliver Brod (Ton- und Sound-Design)
Übersetzung der Objekttexte: Otmar Binder, Laura Preston (Lektorat)
Ausstellungsarchitektur: Schroeder Rauch (Mira Schröder, Nicolas Rauch)