Die Berliner Gemäldegalerie verfügt über eine der umfangreichsten Sammlungen zu Rembrandt Harmensz. van Rijn (1606–1669) mit Gemälden aus allen Schaffensphasen des Malers zwischen etwa 1630 bis 1660. Im Rahmen des Projektes wurde dieser Bestand umfassend mit bildgebenden Verfahren untersucht, insbesondere auch mit der technisch aufwendigen und daher selten durchgeführten Neutronenautoradiographie. Ziel des Forschungsprojekts war es, die technischen Aufnahmen und kunsttechnologischen Untersuchungen erstmals interdisziplinär aus kunsthistorischer und gemälderestauratorischer Perspektive zu analysieren und auszuwerten.
Neue, über die bisherige Forschung hinausgehende Erkenntnisse zur Bildgenese, Motiventwicklung, künstlerischen und maltechnischen Vorgehensweise wie auch zur Objekt- und Restaurierungsgeschichte standen im Fokus der Forschungsarbeiten. Es konnten spektakuläre Erkenntnisse zur Überarbeitung von Gemälden Rembrandts durch den Maler Joshua Reynolds (1723–1792) gewonnen werden. Auch gelang es, das Gemälde „Landschaft mit Bogenbrücke“ wieder Rembrandt zuzuschreiben. Voraussetzung für die umfassenden neuen Erkenntnisse waren ein intensiver interdisziplinärer Austausch und eine enge fachübergreifende Zusammenarbeit.
Die kunstwissenschaftlichen, sammlungsgeschichtlichen und gemäldetechnologischen Forschungsdaten sowie die technischen Aufnahmen (Neutronenautoradiographien, Röntgen-, Infrarot-, UV- und Mikroskopaufnahmen) mit den dazu notwendigen Erläuterungen und alle im Laufe der Jahre zusammengetragenen Dokumente wurden digitalisiert und anschließend im Rahmen der Rembrandt Database öffentlich zugänglich gemacht.
Die Rembrandt Database ist eine Datenbank, die langfristig weiterentwickelt wird und somit den zentralen Ausgangspunkt für zukünftige Rembrandtforschungen darstellt. Ziel der Datenbank ist es, einen neuen digitalen Zugang zu den Gemälden Rembrandts zu ermöglichen, Informationen und Fachwissen zusammenzuführen und einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gleichzeitig wird die bestehende Dokumentation digital erschlossen, in ihren Kontexten aufgearbeitet und so für die Zukunft bewahrt. Enthalten sind unter anderem Restaurierungsdokumentationen, technische Daten sowie kunsthistorische Informationen zu Rembrandt heute oder ehemals zugeschriebenen Werken. An der Entwicklung der Database sind zahlreiche internationale Museen mit bedeutenden Rembrandtbeständen, wissenschaftliche Einrichtungen und unabhängige Wissenschaftler*innen beteiligt.
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2013
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Ziele und Ergebnisse: Untersuchung der Rembrandtgemälde unter besonderer Berücksichtigung der Neutronenautoradiographien; Digitalisierung des Bildmaterials und wichtiger Dokumente; Aufnahme aller Forschungsdaten in die Rembrandt Database
Projektträger: Andrew W. Mellon-Foundation (New York), Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie in Den Haag, Staatliche Museen zu Berlin (Staatliche Museen zu Berlin), Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie GmbH
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Andrea Denker (Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie GmbH), Prof. Dr. Rudi Ekkart (ehem. Direktor des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie Den Haag), Dr. Babette Hartwieg (Leitende Restauratorin der Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin), Prof. Dr. Bernd Lindemann (ehem. Direktor der Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin)
Projektbeteiligte: Dr. Katja Kleinert (wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin) und Claudia Laurenze-Landsberg (ehem. Gemälderestauratorin und Expertin für die Neutronenautoradiographie), unter Mitarbeit von Christoph Schmidt, Sarah Giering und Sandra Stelzig (projektbezogen Mitarbeiter*innen der Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin)
Kooperationspartner: Rijksmuseum, Amsterdam; Doerner Institut und Alte Pinakothek, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München; Museum of Fine Arts, Boston; Mauritshuis, Den Haag; Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden; Gemäldegalerie Alte Meister, Museumslandschaft Hessen/Kassel, Kassel; Stedelijk Museum De Lakenhal, Leiden; National Gallery, London; Frick Collection, New York; Metropolitan Museum of Art, New York; Musée du Louvre, Paris; Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam; Museum Catharijneconvent, Utrecht
Laufzeit: 2011 bis 2016