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Niederländische und französische Malerei 1400–1480. Kritischer Bestandskatalog

Die Gemäldegalerie bewahrt einen international herausragenden Bestand an niederländischer Malerei des 15. Jahrhunderts, der vor allem im 19. und frühen 20. Jahrhundert zusammengetragen wurde. Er enthält Hauptwerke von Malern wie Jan van Eyck, Rogier van der Weyden, Petrus Christus, Hugo van der Goes und vielen mehr. Hinzu kommen einige bedeutende Gemälde französischer Künstler. Erstmals wird dieser Teil der Sammlung systematisch in einem kritischen Bestandskatalog erschlossen.

Das von Katrin Dyballa initiierte und geleitete Katalogprojekt entstand in enger interdisziplinärerer Zusammenarbeit zwischen Kunsthistoriker*innen und Restaurator*innen. Jedes Werk wurde im Hinblick auf seine materielle Entstehung und seinen Zustand, seine Ikonographie und einstige Funktion, seine Provenienz und seine Zuschreibung hin untersucht. Ebenso wurden die Stücke auf ihre spätere Geschichte, etwa hinsichtlich Restaurierungen, Kopien, Ausstellungen etc., befragt. Der daraus entstandene Bestandskatalog umfasst insgesamt 52 Einträge zu 71 einzelnen Gemälden und bildet eine wissenschaftliche Grundlage für weiterführende Forschungen. Obgleich viele der erforschten Werke oftmals in der älteren Literatur behandelt wurden, haben sich zu den meisten von ihnen substanzielle neue Erkenntnisse ergeben.

Neben Katrin Dyballa und der Restauratorin Sandra Stelzig, deren Stellen für die Dauer von drei Jahren aus Mitteln der DFG finanziert wurden, waren zahlreiche weitere Fachkräfte an dem Projekt beteiligt. Von Seiten der Gemäldegalerie wurde das Forschungsprojekt von Dr. Stephan Kemperdick als dem zuständigen Kustos und von Dr. Babette Hartwieg als leitender Restauratorin betreut.

Katrin Dyballa, Stephan Kemperdick (Hrsg.): „Niederländische und französische Malerei 1400–1480. Kritischer Bestandskatalog“, Petersberg (in Vorbereitung).

Stephan Kemperdick: „Jan van Eyck’s Madonna in the Church and its Artistic Legacy“, in: Matthias Depoorter, Lieven van den Abeele (Hrsg.): „Van Eyck. An Optical Revolution (Ausst.-Kat. Museum voor Schoone Kunsten Gent, 1. Februar bis 30. April 2020), Ghent 2020, S. 260–283.

Ziele und Ergebnisse: Erstellen eines wissenschaftlichen Bestandskatalogs der niederländischen und französischen Malerei von 1400 bis 1480 in der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin
Projektträger: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Kooperationspartner: Rathgen-Forschungslabor, Staatliche Museen zu Berlin
Gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft, Ernst von Siemens Kunststiftung
Projektverantwortliche: Dr. Katrin Dyballa (ehem. wiss. Mitarbeiterin der Gemäldegalerie, heute Kuratorin Bucerius Kunstforum, Hamburg), Dr. Stephan Kemperdick (Kustos für deutsche, niederländische und französische Malerei vor 1600 der Gemäldegalerie)
Projektbeteiligte: Dr. des. Erik Eising (wiss. Mitarbeiter der Gemäldegalerie), Beatrix Graf (ehem. Restauratorin der Gemäldegalerie), Dr. Babette Hartwieg (Chefrestauratorin der Gemäldegalerie), Prof. Dr. Peter Klein (Holzbiologe, ehem. Universität Hamburg), Bertram Lorenz (Holzrestaurator der Gemäldegalerie), Maria Reimelt (ehem. Restauratorin der Gemäldegalerie), Dr. Christine Seidel (ehem. wiss. Mitarbeiterin der Gemäldegalerie), Christoph Schmidt (technischer Fotograf der Gemäldegalerie), Sandra Stelzig (Gemälderestauratorin der Gemäldegalerie), Rainer Wendler (ehem. Holzrestaurator der Gemäldegalerie), Anja Wolf (Restauratorin der Gemäldegalerie), Maria Zielke (ehem. Restauratorin der Gemäldegalerie)
Laufzeit: 2016 bis 2019 (Manuskript abgeschlossen 2022, Publikation vorgesehen für Frühjahr 2024)