Neben Rembrandt und Vermeer gilt Frans Hals als einer der drei größten Maler des niederländischen 17. Jahrhunderts. Gleichwohl gibt es zu seinem Œuvre bisher nur wenige Untersuchungen. Ziel des interdisziplinären Forschungsprojektes war es, kunsthistorische Zuschreibungskriterien für Hals‘ Gemälde zu überprüfen und neue technikgestützte Verfahren zu erproben.
Das Pilotprojekt konzentrierte sich auf die Abgrenzung des Œuvres von Frans Hals gegenüber Arbeiten von Nachfolgern sowie von Werkfälschungen. Zunächst wurden gängige Zuschreibungskriterien analysiert. Anschließend wurden zwei sicher zugeschriebene Werke von Frans Hals aus Berlin („Malle Babbe“ und das „Bildnis einer Dame“) sowie ein Gemälde des Metropolitan Museums in New York mit umstrittener Zuschreibung und eine bekannte Fälschung aus dem Rijksmuseum in Amsterdam mit unterschiedlichen bildgebenden Verfahren untersucht und die Ergebnisse interdisziplinär ausgewertet. Anhand dieser Fallstudien sollte geprüft werden, ob die traditionellen kunsthistorischen Methoden ersetzt oder ergänzt werden können.
Die Pilotstudie fand in Zusammenarbeit mit dem Amsterdamer Rijksmuseum, der TU Delft, der Universität Amsterdam, der Berliner Gemäldegalerie und dem Metropolitan Museum of Art in New York statt.
Ziele und Ergebnisse: Objektbezogene Forschung zum Sammlungsbestand, Weiterentwicklung kunsthistorischer Methoden
Projektträger: Netherlands Organisation for Scientific Research (NWO), Netherlands Institute for Conservation, Art and Science (NICAS)
Projektverantwortliche: Anna Tummers (Kuratorin des Frans Hals Museum, Haarlem), Universität Leiden
Projektbeteiligte: Dr. Andrei Anisimov (TU Delft), Prof. Dr. Rob Erdman (Rijksmuseum, Amsterdam, u. Universität Amsterdam), Dr. Roger M. Groves (TU Delft), Dr. Babette Hartwieg (Chefrestauratorin der Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin), Dr. Katja Kleinert (Kustodin für niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts der Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin), Claudia Laurenze-Landsberg (ehem. Restauratorin der Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin, u. Expertin für Neutronenautoradiographie), Dorothee Mahon (Metropolitan Museum, New York), Dr. Vassilis M. Papadakis (TU Delft), Prof. Dr. Arie Wallert (Rijksmuseum, Amsterdam)
Kooperationspartner: Frans-Hals-Museum, Haarlem, Rijksmuseum ,Amsterdam, Metropolitan Museum, New York, Universität Amsterdam, Technische Universität Delft
Laufzeit: 2016 bis 2022 (2016 bis 2018 gefördert durch NWO, 2019 bis 2022 gefördert durch NICAS)