Tickets

Forschungskooperation zur „Goldenen Tafel“ aus Lüneburg

Die „Goldene Tafel“ im Landesmuseum Hannover gehört zu den bedeutendsten Werken der Internationalen Gotik um 1400. Einst diente sie als Hochaltarretabel der Benediktinerklosterkirche St. Michaelis zu Lüneburg. Dieses Altarwerk wurde von 2012 bis 2016 von Kunsthistoriker*innen, Historiker*innen, Restaurator*innen und Naturwissenschaftler*innen in enger Zusammenarbeit grundlegend erforscht und bis 2019 aufwendig restauriert. Die Gemäldegalerie unterstützte dieses Projekt durch restauratorische und kunsthistorische Expertise bei der Antragstellung und Durchführung.

Von dem Altarretabel haben sich im Landesmuseum Hannover zwei Flügel mit reich gefassten Statuetten in einer Schreinarchitektur höchster Qualität erhalten sowie sechs Malereiseiten mit einer Bilderfolge von 36 Szenen aus dem Leben und der Passion Christi in der ersten Wandlung des Retabels. Das vierjährige, maßgeblich durch die Volkswagen Stiftung geförderte Projekt zielte auf eine umfassende kunsthistorische und kunsttechnologische Erforschung des Werks ab, die zugleich der Vorbereitung der anschließenden Restaurierung diente. Dr. Stephan Kemperdick begleitete das Projekt mit kunsthistorischer Expertise, Dipl. Restauratorin Dr. Babette Hartwieg war an den systematischen kunsttechnologischen Untersuchungen vor Ort beteiligt und begleitete die Restaurierung. Das Projekt mündete in einer Ausstellung im Landesmuseum Hannover. Zentrale Ergebnisse wurden in grundlegenden Publikationen festgehalten.

Antje-Fee Köllermann, Christine Unsinn (Hrsg.): „Die Goldene Tafel aus Lüneburg“ (Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte. Neue Folge; Bd. 5/6), Petersberg 2021.

Darin:

  • Babette Hartwieg: Die Bildvorbereitung an der Goldenen Tafel. Technologische Befunde zu Leinwandbeklebung, Grundierung, Unterzeichnung und Zwischenschichten, S. 250–270.
  • Babette Hartwieg: Blattmetallauflagen und deren Verzierungen auf den Altarflügeln der Goldenen Tafel, S. 271–285.
  • Ramona Roth: Die Brokatimitationen der Goldenen Tafel, S.250–299.

Babette Hartwieg: The Goldene Tafel from Lüneburg, c. 1420. New Findings about Painting Process and Characteristics, in: Anne Dubois, Jacqueline Couvert, Till-Holger Borchert (Hrsg.): „Technical Studies of Paintings. Problems of Attribution (15th-17th Centuries). Papers Presented at the Nineteenth Symposium for the Study of Underdrawing and Technology in Painting“ (Brügge, 11.–13.09.2014), Paris/Leuven/Bristol 2018, S. 160–176.


Ziele und Ergebnisse: Erforschung und Restaurierung der „Goldenen Tafel“ im Kontext der Internationalen Gotik um 1400
Projektträger Landesmuseum Hannover, Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin
Projektverantwortliche: Dr. Babette Hartwieg (Chefrestauratorin der Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin, hier in der Fachverantwortung Malerei sowie Vorsitzende der die Restaurierung begleitenden Fachkommission), Dr. Stephan Kemperdick (Kurator für altdeutsche und altniederländische Malerei der Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin), Dr. Antje-Fee Köllermann (Projektleiterin u. Kuratorin für Alte Meister am Landesmuseum Hannover)
Kooperationspartner: Städel-Kooperationsprofessur der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim
Förderung: VolkswagenStiftung; Klosterkammer Hannover
Laufzeit: 2012 bis 2016 (Phase 1), 2016 bis 2019 (Phase 2)