20.10.2023
bis
03.03.2024
Gemäldegalerie
Kein anderer Maler der europäischen Kunstgeschichte vermochte es, die Details der sichtbaren Welt mit vergleichbarer Brillanz und Präzision wiederzugeben wie der Begründer der altniederländischen Malerei: Jan van Eyck (um 1390/1400-1441). Eine interaktive digitale Präsentation macht es nun in der Berliner Gemäldegalerie möglich, in die winzigsten Feinheiten seiner Meisterwerke einzutauchen. Darüber hinaus präsentiert die Ausstellung Originale van Eycks aus eigenen Beständen und beleuchtet die kunsttechnologische Untersuchung und Restaurierung ausgewählter Gemälde.
Im Mittelpunkt der Ausstellung in der Wandelhalle der Gemäldegalerie steht eine digitale Projektion der eigenhändigen Werke Jan van Eycks, die von Bozar – Centre for Fine Arts und dem KIK-IRPA (Royal Institute for Cultural Heritage) in Brüssel entwickelt wurde. Sie ermöglicht den Betrachter*innen, sich interaktiv von der Gesamtansicht der Gemälde in Detailaufnahmen „hineinzoomen“ und den Bildausschnitt dabei jeweils selbst zu bestimmen. Die Vergrößerungen zeigen kleinste Einzelheiten der Werke hochauflösend in Wandgröße. Details wie Augen, Münder oder Hände können miteinander verglichen, Feinheiten von den Härchen oder Pupillen der Figuren bis hin zu den Pinselstrichen des Meisters nachverfolgt werden.
Grundlage der Projektion sind die extrem hochauflösenden Fotos der 33 erhaltenen Gemälde Jan van Eycks und seiner unmittelbaren Nachfolger, die im Rahmen des vom KIK-IRPA zwischen 2014 und 2020 durchgeführten Van Eyck Research in OpeN Access-Projekts, kurz: VERONA, angefertigt wurden. 20 dieser Werke, die als eigenhändig anzusehen sind, wurden in die interaktive Präsentation aufgenommen.
Begleitend zeigt die Gemäldegalerie ihren Bestand an Gemälden Jan van Eycks und seines Umfelds. Mit drei unstrittigen Tafelbildern von seiner Hand, darunter eines seiner Hauptwerke, die „Kirchenmadonna“, sowie zwei im Atelier des Meisters entstandenen Gemälden und vier frühen Kopien besitzt die Gemäldegalerie einen ungewöhnlich reichen Bestand an Werken Jan van Eycks. Das Zusammenspiel der hochauflösenden Projektion mit den Originalen erschließt die Faszination seiner brillanten Malkunst mit ihrem eindrücklichen Detailreichtum in einer neuen Weise.
Ein drittes Kapitel der Ausstellung beleuchtet die kunsttechnologischen Untersuchungen und Restaurierungen von drei der van Eyck’schen Werke in der Gemäldegalerie. Die systematischen kunsttechnologischen Untersuchungen sind seit 2015 im Rahmen der Erstellung eines wissenschaftlichen Bestandskatalogs der niederländischen und französischen Malerei des 15. Jahrhunderts durchgeführt worden. Dieser Katalog, der das weltweit herausragende Berliner Sammlungssegment der frühen Gemälde erstmals umfassend zugänglich macht, wurde von Kunsthistoriker*innen und Restauratorinnen in interdisziplinärer Zusammenarbeit erstellt. Seine Publikation ist für die Jahreswende 2023/24 geplant.
Die im Lauf der letzten Jahre durchgeführten Restaurierungen von Gemälden van Eycks betrafen eine Kreuzigungstafel aus dem Atelier des Meisters sowie zwei Hauptwerke der Galerie: das Porträt des Baudouin de Lannoy und das eines jungen Mannes mit rotem Chaperon, des sogenannten Giovanni Arnolfini. Dabei wurden stark vergilbte und verschmutzte, nicht-originale Überzüge und Übermalungen entfernt. Den Darstellungen konnte dadurch viel von ihrer ursprünglichen Farbigkeit und Lebendigkeit zurückgegeben werden.
„Zoom auf van Eyck. Meisterwerke im Detail“ wird kuratiert von Stephan Kemperdick, Kustos für deutsche, niederländische und französische Malerei vor 1600, und Sandra Stelzig, Restauratorin an der Gemäldegalerie.
Die zugrundeliegende interaktive Installation „Facing Van Eyck. The Miracle of Detail“ ist von Bart Fransen (KIK-IRPA) kuratiert worden. Sie wurde 2020 vom Bozar-Centre for Fine Arts Brussels und dem KIK-IRPA in Zusammenarbeit mit der Firma Hovertone realisiert.
Eine Sonderausstellung der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin
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Restaurierung: Jan van Eycks Portrait des „Baudouin de Lannoy“, um 1438/40