05.04.2024
Ethnologisches Museum
Historische Verflechtungen des Königreichs Benin und ihre Bedeutung für die aktuelle Restitutionsdebatte: In der prozessual angelegten Benin-Ausstellung des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin werden ab 20. April 2024 zwei neue Vitrinen im Humboldt Forum gezeigt. Ein aus diesem Anlass stattfindendes öffentliches Symposium setzt sich am 19. April 2024 mit der Frage auseinander, wie Benin-Objekte aktuell in Museen in Europa, Nigeria und den USA ausgestellt werden.
Die im September 2022 eröffnete, völlig neu konzeptionierte Benin-Ausstellung des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum nimmt Bezug auf die Debatten um die kurz vor der Eröffnung der Ausstellung vollzogene Restitution der „Benin-Bronzen“ und vermittelt ihre Sammlungs- und Rezeptionsgeschichte zwischen Benin und Berlin. Gemeinsam mit nigerianischen Partner*innen wurde die ursprünglich geplante Präsentation komplett überarbeitet. Die Ausstellung erzählt die Geschichte des Königreichs Benin und seiner Eroberung und zeigt neben den historischen Objekten auch Werke zeitgenössischer Künstler*innen, etwa Filme, Textilien oder Bronzegüsse, die heute noch nach auf traditionelle Weise hergestellt werden.
Zukünftig weiten zwei neue Vitrinen die Perspektive auf das historische Königreich: Eine Vitrine thematisiert die vorkolonialen Austauschprozesse Benins mit seinen benachbarten Königreichen, die sich insbesondere in der Kunst widerspiegeln. Die andere Vitrine zeigt unter anderem auf, wie (vor-)koloniale Verflechtungen – insbesondere der Handel mit versklavten Menschen – bis heute Auswirkungen auf die jüngsten Restitutionsdebatten haben.
Die Eröffnung der Ausstellungserweiterung der beiden Vitrinen findet am Samstag, 20. April 2024 um 15 Uhr mit einer für jeden zugänglichen Kuratorinnenführung statt. Treffpunkt ist im 2. Obergeschoss in der Benin-Ausstellung in Raum 210 des Humboldt Forums.
Aus Anlass der Eröffnung der beiden neuen Vitrinen findet am Freitag, 19. April 2024 von 11 bis 18 Uhr das internationale Symposium „Exhibiting Difficult Histories: Benin Objects and their Potential for New Forms of Representation“ im Humboldt Forum statt. Das Symposium ist öffentlich und kostenfei zugänglich und setzt sich mit der Frage auseinander, wie Benin-Objekte aktuell in Museen in Europa, Nigeria und USA ausgestellt werden. Es findet in englischer Sprache statt.
Nachrichten
Rückkehr der ersten zehn Benin-Objekte aus der Sammlung des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin (20.12.2022)
Rückgabe der Benin-Bronzen des Ethnologischen Museums: Eigentum an Nigeria übertragen (25.08.2022)
Alles auf einen Blick: Benin-Sammlung des Ethnologischen Museums online recherchierbar (02.06.2021)
Pressemitteilung
Online-Angebote
Symposium „Exhibiting Difficult Histories: Benin Objects and their Potential for New Forms of Representation“: Begrüßung und Einführung
Symposium „Exhibiting Difficult Histories“: Colonial, Neocolonial, & Decolonial Projects. African Material Culture
Symposium „Exhibiting Difficult Histories“: Indigenous Exhibition of Benin Cultural Objects
Symposium „Exhibiting Difficult Histories: Benin Objects and their Potential for New Forms of Representation“: Wrap-up
Symposium „Exhibiting Difficult Histories“: Über die „Benin-Bronzen"
Symposium „Exhibiting Difficult Histories“: Engaging Histories, Envisaging Futures
Benin Bronzen. Restitution und was nun? Teil I
Benin Bronzen. Restitution und was nun? Teil II
Benin Bronzen. Restitution und was nun? Teil III