António Oles „township wall“ aus der Sammlung des Ethnologischen Museums wird im Humboldt Forum aufgebaut

25.01.2021
Ethnologisches Museum

Die Einrichtung der Ausstellungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst im Humboldt Forum ist seit Anfang Januar in vollem Gange. Als eines der ersten Werke wird in diesen Tagen die Installation „township wall“ des angolanischen Künstlers António Ole aufgebaut, die Teil der Sammlung des Ethnologischen Museums ist.

Mit der Integration von Werken zeitgenössischer Kunst aus Afrika und anderen Weltteilen in seine Sammlungspräsentation unterstreicht das Museum seinen Anspruch, außereuropäische Kulturen in ihrer historischen sowie gegenwärtigen Ausprägung vorzustellen und den Begriff des „Ethnologischen“ neu zu denken.

Kunstwerk mit zwei Titeln

In seinem Schlüsselwerk verdichtet Ole die Erfahrung von Gewalt jahrzehntelangen Bürgerkrieges und den sich daraus ergebenden Lebensbedingungen in Angola. Die Arbeit an „township wall“ vergleicht der Künstler mit einem Akt des Exorzismus: Er befreit sich von diesen Erfahrungen und macht sie als Kunstwerk zugleich zum Gegenstand eines kommunikativen Prozesses. Während die englische Bezeichnung des Werkes eine politische Deutung nahelegt, offeriert der portugiesische Titel „Margem da Zona Limite“ (wörtlich etwa: Grenze zur verbotenen Zone) ein breiteres Assoziationsfeld - bis hin zur „verbotenen Zone“ in Andrei Tarkowskis Film „Stalker“.

Der Künstler António Ole

António Ole gehört zu den bedeutendsten Künstlern des afrikanischen Kontinents. Seine auf einer großen Zahl internationaler Ausstellungen gezeigten Arbeiten umfassen ein breites Spektrum von Malerei, Plastik und Installation über Fotografie bis hin zum Film.