Taiye Idahor

September bis Oktober 2023

Imuetiyanosa

Taiye Idahor ist eine Künstlerin aus Lagos. In ihrer künstlerischen Arbeit erforscht sie das Thema weibliche Abwesenheit und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Außerdem untersucht sie die Bedeutung von Haartrachten und roten Perlen als Marker für Identität und Macht.

Während ihres Forschungsstipendiums hat Taiye Idahor in Zusammenarbeit mit der Abteilung für zeitgenössische Kunst des Ethnologischen Museums die Textilarbeit Imuetiyanosa (2023) geschaffen, indem sie Siebdruck und Nähen mit Garn als Gestaltungstechniken anwendete. Die Arbeit ist inspiriert von Skulpturen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die Prinzessin Edeleyo abbilden, die älteste Tochter des Oba Ewuare, der im Benin des 15. Jahrhunderts herrschte. Taiye hat sich nicht nur eingehend mit den Skulpturen von Prinzessin Edeleyo beschäftigt, sondern auch mit ihrem Lebensweg und dem Versuch, eine Oba zu werden. Ihr neustes Werk spiegelt das Interesse der Künstlerin an femininen Gechichten und Machtvorstellungen wider, ebenso wie ihre Korallen-Collagen, die 2022 vom Museum angekauft und in die Ausstellung aufgenommen wurden.

Ihre neuen Arbeiten verstehen sich als Diskurse über weibliche Repräsentation in Kunst und Gesellschaft des Königreichs Benin. Der Begriff Imuetiyanosa bedeutet in der Landessprache „Ich setze mein Vertrauen in Gott“ und impliziert eine Atempause für Edeleyos gescheiterten Versuch, eine Oba zu werden. Taiye Idahor dazu:

Mit meiner Kunst versuche ich, Erinnerungen zu erfassen und zu bewahren, man könnte auch sagen: wiederzubeleben.

Die Künstlerin 

Taiye Idahor lebt und arbeitet in Lagos, Nigeria. Sie hat bildende Kunst und Bildhauerei am Yaba College of Technology in Lagos studiert. Sie arbeitet multidisziplinär und verwendet verschiedene Techniken wie Zeichnen, Bildhauerei, Collage, Malerei und Druck dazu, um Vorstellungen von weiblicher Identität zu artikulieren. Taiye ist ständig auf der Suche nach Ausdrucksformen für weibliche Narrative, sie erforscht ihre eigene Herkunft und sammelt Geschichten aus ihrer Heimatstadt Benin City.