Januar 2025
Rachel Mariembe dazu:
Mein Anliegen ist es, die Provenienz der cultural belongings aus den Kamerun-Sammlungen des Ethnologischen Museums zu untersuchen. Als Expertin für Kulturerbeforschung und Museumswissenschaft möchte ich mit meiner Arbeit dazu beitragen, diese belongings wieder in die Communitys zu integrieren, die Communitys zu unterstützen und zu eruieren, wie cultural belongings aus kolonialen Kontexten ihre eigene Geschichte erzählen können. Darüber hinaus kann ich mit meinen Kenntnissen des kulturellen Kontextes von Kamerun dazu beitragen, die Sammlungen des Ethnologischen Museums Berlin zu dokumentieren und Ausstellungskonzepte für die Bamum-Sammlung des Humboldt Forums zu entwickeln. Anschließend können die Handlungsempfehlungen für mögliche Restitutionsprozesse weiterentwickelt werden.
Dr. Rachel Mariembe leitet die Abteilung für Heritage Studies (Kulturerbeforschung) und Museumswissenschaft am Institut für Bildende Künste der Universität Douala in Nkongsamba, Kamerun. Sie hat einen PhD in Heritage Science und ist die Koordinatorin des Heritage Science-Labors der Fakultät für Bildende Künste und Kulturerbeforschung des Graduiertenkollegs für Sozial-und Geisteswissenschaften der Universität Douala. Seit 2023 ist sie Mitglied der “Kommission der Erinnerung”, die von der französischen Regierung ins Leben gerufen wurde, und forscht zur Rolle Frankreichs in Kamerun während der Kolonialzeit von 1955 bis 1971. Sie verbrachte ein Forschungssemester an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, wo sie sich auf Provenienzforschung zu kolonialen Raubgütern konzentrierte. Rachel Mariembe war an der Gründung von sieben Community Museen beteiligt und hat die Ausstellung “Sur la Route des Chefferies du Cameroun: Du visible à l’invisible” im Musée du Quai Branly Jacques Chirac in Paris mitorganisiert. Sie beantragte die Aufnahme des Nguon Festivals in die Repräsentative Liste des immateriellen Welterbes der Menschheit und setzte sich erfolgreich dafür ein, dass die Stadt Nkongsamba im Oktober 2023 in das UNESCO-Netzwerk der kreativen Städte aufgenommen wurde.
Dieses Fellowship wird unterstützt vom Künstlerhaus Bethanien, das ein Atelier zur künstlerischen und wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung stellt.