Oktober bis Dezember 2024
Deepak Tolange ist ein Filmemacher, Fotograf und Forscher aus Nepal, der sich für Innovation, Geschichte, Kultur, Umwelt und soziale Gerechtigkeit interessiert. Während seines CoMuse Fellowships untersuchte Deepak in enger Zusammenarbeit mit dem Museumsteam die Geschichte und Provenienz des Shiva Linga – ein heiliges Objekt aus Nepal, das sich derzeit in der Sammlung des Museums für Asiatische Kunst befindet. Außerdem setzte er die Arbeit an seinem Dokumentarfilm fort, der die tiefgreifende Bindung und Bedeutung von sakralen Objekten in heutigen Hindu-Gemeinschaften für deren Existenz, Leben und Glauben hervorhebt. Dieses Projekt zielt darauf ab, auf den Verlust von nepalesischen Kulturgütern aufmerksam zu machen. Deepak Tolange dazu:
Für mich ist dieses visuelle Forschungsprojekt eine Reise, um mich wieder zu verbinden, neu zu entdecken und mehr über Lord Shiva – eine der Hauptgottheiten des Hinduismus – zu lernen sowie verschiedene Geschichten, Rituale und Feste im Zusammenhang mit Shiva/Shiva Linga zu erkunden. Der Schwerpunkt dieser visuellen Forschung liegt darauf, den Ursprung einer kupfervergoldeten, viergesichtigen Chaturmukha Shiva Linga-Hülle innerhalb der Sammlung des Museums für Asiatische Kunst, Berlin, zu ermitteln. Viele verschiedene Rituale werden täglich, zu besonderen Anlässen und jährlich zu Ehren von Shiva/Shiva Linga durchgeführt und Feste gefeiert. Diese Shiva Linga-Hülle war zuvor von 2000 bis 2015 in einer Dauerausstellung des Museums für Indische Kunst zu sehen. Anschließend wurde sie für eine neue Dauerausstellung im Humboldt Forum 2022 vorbereitet. Kurz vor der Eröffnung jedoch wurde eine eingehendere Untersuchung der Provenienz der Hülle als relevant für weitere Entscheidungen erachtet, insbesondere da sie Ende 1993 vom ehemaligen Museum für Indische Kunst erworben wurde.
Dieses vielschichtige visuelle Forschungsprojekt verwendet eine gemischte Methodologie. Während des CoMuse-Fellowship-Zeitraums werde ich eng mit dem Museumsteam zusammenarbeiten, insbesondere mit Sophia Bokop, einer Provenienzforscherin, um die Untersuchung und Analyse weiter voranzutreiben. Ich werde auch visuelle Materialien bearbeiten, um einen kurzen Dokumentarfilm zu erstellen. Die Ergebnisse werden in diesem Kurzfilm und in einer Ausstellung präsentiert.
Deepak Tolange absolvierte seinen Master in Visual and Media Anthropology in Berlin mit einem DAAD-Masterstipendium (2014–2016). Nach seinem Abschluss arbeitete Deepak zwei Jahre lang als freiberuflicher Filmemacher und Fotograf in Deutschland und Tansania. Seit 2018 ist er als Gastdozent an der Kathmandu University tätig, wo er Fotojournalismus und Filmproduktion unterrichtet. Seine Gemälde, Fotografien und Dokumentarfilme Shelter (2013) und Dust (2016) wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
Dieses Fellowship wird unterstützt vom Künstlerhaus Bethanien, das ein Atelier zur wissenschaftlichen und künstlerischen Forschung zur Verfügung stellt.