September 2024
Baptist Coelho ist ein bildender Künstler aus Indien. Er setzt sich in seiner Arbeit mit nicht-erzählten Geschichten auseinander und verleiht den psychischen sowie physischen Brüchen, die durch Krieg und Konflikte hervorgerufen werden, neue Bedeutungen.
Etwa 1.000 indische Soldaten wurden, nachdem sie im Ersten Weltkrieg für die britische Armee gekämpft hatten, gefangengenommen und in die Kriegsgefangenenlager in Zossen („Weinberglager“) und Wünsdorf („Halbmondlager“) südlich von Berlin gebracht. In diesem Lager wurden von 1915 bis Mitte 1917 tausende afrikanische, arabische und indische Soldaten der britischen und französischen Armee gefangen gehalten. Während seines CoMuse-Fellowships wird Baptist die Erfahrungen und den Alltag dieser indischen Kriegsgefangenen erforschen.
In seiner forschungsbasierten Praxis verwendet Baptist verschiedene Medien. Er hat weltweit in Museen und Galerien wie Somerset House, London; Centre Pompidou, Paris; New Art Exchange, Nottingham; MAXXI, Rom; Gwangju Museum of Art, Südkorea und anderen ausgestellt. Seine kürzlich erschienene, nach ihm benannte Monografie wurde vom In Flanders Fields Museum, Ypern, Belgien, veröffentlicht. Der Künstler lebt und arbeitet derzeit zwischen Ypern und Paris.
Während seines Fellowships war der Künstler zu Gast im Künstlerhaus Bethanien, wo er am 12. September 2024 an den Open Studios teilnahm. Im Rahmen der Eventreihe Gästezimmer war Baptist am 9. Oktober 2024 im Gespräch mit Maurice Mengel und Anna Szöke.
Dieses Stipendium ist Teil einer Kooperation zwischen dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst / Das Kollaborative Museum und der Humboldt-Universität zu Berlin. Es wird von COST Action CA20134, TRACTS Network, finanziert, die von COST EU (European Cooperation in Science and Technology) unterstützt werden.