Die 'Dekolonisierung' und Öffnung ethnologischer Museen werden derzeit - insbesondere im Kontext der Errichtung des Humboldt Forums in Berlin - intensiv diskutiert. In diesem Kontext hat sich das Ethnologische Museum zum Ziel gesetzt, Deutungshoheit über seine Sammlungen abzugeben – unter anderem an Menschen aus den Herkunftsregionen der Objekte - und so eine Vielstimmigkeit in den Ausstellungen zu ermöglichen.
Das Projekt „Lebende Dinge in Amazonien und im Museum – Geteiltes Wissen im Humboldt Forum“ will Wege zur Umsetzung dieser Ziele aufzeigen. Dank einer Finanzierung durch die VolkswagenStiftung in der Förderlinie „Forschung im Museum“ und durch die Kulturstiftung des Bundes wird damit das ähnlich ausgerichtete Projekt „Wissen teilen“ aus dem Humboldt Lab Dahlem fortgesetzt und erweitert. (Projektdokumentation) Mittels einer Online-Plattform beforschen Museumsmitarbeiter*innen Ethnographika und Zeugnisse immaterieller Kultur aus Amazonien gemeinsam mit Vertreter*Innen indigener Bildungsinstitutionen und Organisationen in Venezuela, Brasilien und Kolumbien.
In der Amazonienausstellung im Humboldt Forum wird das Publikum die Erkenntnisse und Austauschprozesse nachvollziehen können, mittels einer im Projekt zu entwickelnden Ausstellungsversion der Plattform. Parallel zur Zusammenarbeit ist eine Begleitforschung geplant, durch die der Wissenstausch im Hinblick auf seine epistemologischen Konsequenzen für alle Beteiligten reflektiert wird.
Projektleitung: Dr. Andrea Scholz
Projektdokumentation: www.humboldt-lab.de
Finanzierung: VolkswagenStiftung, Kulturstiftung des Bundes
Laufzeit: 2016 bis 2021