Ziel des geplanten Vorhabens ist die Digitalisierung historischer und zeitgenössischer Musikinstrumente Südasiens – mit einem Schwerpunkt auf der um 1900 angelegten Sammlung Sourindo Mohan Tagores, Kolkata – in erweiterten Objekt-Perspektiven und vertiefenden Metadatenstrukturen als Grundlage einer auch mit musikarchäologischen Methoden zu entwickelnden Rekonstruktionsforschung.
Zunächst soll die Sammlung S. M. Tagore vollständig digital erschlossen werden. Dabei spielen 3D- und CT-Aufnahmen eine Schlüsselrolle. Zusätzlich sollen auf dieser Basis Vergleichsobjekte aus dem geografischen Bereich Südasien des Bestandes im Ethnologischen Museum digital erfasst werden (etwa 430 Instrumente).
Mit den gewonnenen Daten wird es möglich sein, Untersuchungen zur zeitlichen Einordnung über Materialbearbeitung, Kulturtechniken in der Nutzung (Patina, Spielspuren), ästhetische Prinzipien und Handwerkstechniken vorzunehmen, die sonst nur mit aufwendigen Untersuchungen vor Ort möglich wären.
In diesem Zusammenhang soll eine Datenbank angelegt werden, die – ergänzt durch eine erweiterte Recherche in anderen europäischen und indischen Sammlungen – als Grundlage zur Rekonstruktion und in begrenztem Umfang zum Nachbau beschädigter oder zerstörter Instrumente dienen kann. Gleichzeitig werden damit Voraussetzungen geschaffen für eine mittelfristig zu erstellende europaweite Datenbank mit Modellcharakter für weitere ähnliche Projekte im Bereich der Musikinstrumentenforschung.
Betreuer: Prof. Dr. Lars-Christian Koch, Leiter der Abteilung Musikethnologie, Medien-Technik und Phonogramm-Archiv des Ethnologischen Museums
Kooperationspartner: Deutsches Archäologisches Institut
Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Laufzeit: 2012 bis 2014