26.03.2024
Zentralarchiv
Am 10. April 2024 findet der internationale Tag der Provenienzforschung zum sechsten Mal statt. Auch in diesem Jahr geben die Staatlichen Museen zu Berlin Einblicke in die Arbeit der Provenienzforscher*innen aus den Bereichen Europäische Kunst, Archäologie und Postkoloniale Provenienzforschung: Neben geführten Provenienzspaziergängen durch die historische Mitte Berlins in Kooperation mit anderen Berliner Einrichtungen wird es Führungen zu Provenienzforschung und Sammlungsgeschichte in der Antikensammlung, dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst im Humboldt-Forum, dem Museum Europäischer Kulturen sowie im Kupferstichkabinett geben.
Zum 6. Internationalen Tag der Provenienzforschung 2024 stellen die Akademie der Künste, das Deutsche Historische Museum, das Jüdische Museum Berlin, die Staatsbibliothek zu Berlin, die Stiftung Topographie des Terrors, die Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, das Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin und die Zentral- und Landesbibliothek ein gemeinsames Programm vor. Angeboten werden vier geführte Provenienzspaziergänge. An verschiedenen Stationen im heutigen Berliner Stadtbild wird auf die noch sichtbaren Spuren des kolonialen Erbes sowie der NS-Herrschaft und die Schicksale von verfolgten Menschen und Institutionen hingewiesen werden. Dabei geben Provenienzforscher*innen in den Kulturinstitutionen Einblicke in ihre anspruchsvolle, spannende und facettenreiche Arbeit.
Wann: 10. April 2024, 10, 13, 15 und 17 Uhr (Dauer: jeweils ca. 60 Minuten)
Wo: Die Treffpunkte entnehmen Sie bitte der Website zur Buchung
Wer: Professionelle Stadtführer und Provenienzforscher*innen der Einrichtungen
Anmeldung: Begrenzte Teilnehmer*innenzahl. Die Teilnahme ist kostenlos, die Anmeldung ist erforderlich.
Details zu den unterschiedlichen Routen
Wie kommen archäologischen Objekte ins Museum? Diese Frage beschäftigt die Provenienzforschung. Zum 6. Tag der Provenienzforschung möchten wir Ihnen gerne die Arbeit im Museum näherbringen, die die Umstände der Auffindung, den Erwerb und schließlich den Transport archäologischer Objekte vom Fundort nach Berlin zum Gegenstand hat. Wie gelangen Forschende an die wesentlichen Informationen? Welche Rolle spielen die Herkunftsländer der Antiken? Wie gehen wir mit der problematischen Herkunft eines Objekts um?
Aus aktuellen Forschungsprojekten und über die neuesten Erkenntnissen berichten Dr. Martin Maischberger, stellvertretender Direktor der Antikensammlung, Dr. Nicola Crüsemann und Stefanie Janke, Provenienzforscherinnen im Projekt „Legal – illegal?“, und Birgit Sporleder, Projektkoordinatorin, bei einem Rundgang durch das Alte Museum und stellen sich Ihren Fragen.
Wann: 10. April 2024, 10, 13 und 16 Uhr (Dauer: jeweils ca. 60 Minuten)
Wo: Altes Museum
Wer: Dr. Martin Maischberger, Dr. Nicola Crüsemann, Stefanie Janke und Birgit Sporleder
Anmeldung: Begrenzte Teilnehmer*innenzahl. Für die Veranstaltungen ist ein Eintrittsticket für das Alte Museum erforderlich. Zudem erfolgt die Teilnahme nach Anmeldung.
Derzeit erforscht das Museum Europäischer Kulturen die Geschichte zweier Sammlungen, die jeweils zu den umfangreichsten im deutschsprachigen Raum gehören: Die sámische Sammlung, die ihre Wurzeln in der Königlich-Preußischen Kunstkammer hat und zwischen 1880 und 1929 im Auftrag des Museums für Völkerkunde (heute Ethnologisches Museum) systematisch vergrößert wurde sowie die Sammlung aus Südosteuropa, die vor allem der Fotojournalist und spätere Botaniker Gustav-Adolf Küppers bei mehreren Reisen durch die Region in den 1930er Jahren zusammentrug.
Am 10. April werden Mitarbeiter*innen des Museums Europäischer Kulturen beide Projekte in Gesprächen und einer Depotführung vorstellen
Wann: 10. April 2024, 14 bis 16 Uhr
Wo: Museum Europäischer Kulturen
Wer: Franka Schneider, Matthias Thaden, Maria Looks
Anmeldung: Begrenzte Teilnehmer*innenzahl. Für die Veranstaltungen ist ein Eintrittsticket für das Museum Europäischer Kulturen erforderlich. Zudem erfolgt die Teilnahme nach Anmeldung.
1937 wurden im Rahmen der nationalsozialistischen Aktion „Entartete Kunst“ auch aus dem Berliner Kupferstichkabinett zahlreiche Werke der klassischen Moderne entfernt. Der damalige Kustos Willy Kurth rettete dabei wagemutig Hunderte von Graphiken vor der Beschlagnahmung. Die Ausstellung „Die gerettete Moderne. Meisterwerke von Kirchner bis Picasso“ veranschaulicht anhand von rund 95 ausgewählten Arbeiten, was an druckgraphischen Einzelblättern und Mappenwerken 1937 gerettet wurde und dem Verlust entging.
Bei dem Rundgang stellt Kurator Dr. Andreas Schalhorn ausgewählte Ankäufe vor und gibt damit einen spannenden Einblick in die Sammlungsgeschichte des Berliner Kupferstichkabinett. Als sein Gesprächspartner steht Sven Haase, Provenienzforscher für Europäische Kunst am Zentralarchiv der Staatlichen Museen, für Fragen zur Provenienzforschung zur Verfügung.
Wann: 10. April 2024, 16:30 Uhr (Dauer: ca. 60 Minuten)
Wo: Kupferstichkabinett
Wer: Andreas Schalhorn, Sven Haase
Anmeldung: Begrenzte Teilnehmer*innenzahl. Für die Teilnahme ist die Online-Buchung erforderlich.
Diplomatische Geschenke, historische Ankäufe, Kriegszüge und Situationen höchst ungleicher Machtverhältnisse – die Objekte in den musealen Sammlungen sind auf sehr unterschiedliche Weise angeeignet und nach Berlin gebracht worden. Die postkoloniale Provenienzforschung versucht nicht nur, anhand von Ereignissen, Personen und Objekten die genauen Besitzwechsel und Wege von Objekten nachzuvollziehen, sondern auch in kooperativer Zusammenarbeit mit Partner*innen aus aller Welt die historischen Kontexte zu verstehen und ihre asymmetrischen Machtbeziehungen kritisch zu hinterfragen.
Zum 6. Internationalen Tag der Provenienzforschung laden wir dazu ein, aktuelle Projekte anhand von ausgewählten Objekten in den Ausstellungen kennenzulernen. Provenienzforscher*innen des Zentralarchivs der Staatlichen Museen zu Berlin, des Ethnologischen Museums sowie des Museums für Asiatische Kunst geben dabei Einblicke in die Zusammenarbeit mit internationalen Forschungspartner*innen und in die gemeinsame Auseinandersetzung mit einer geteilten Vergangenheit und Zukunft und bieten die Möglichkeit, zu Fragen und Methoden der postkolonialen Provenienzforschung ins Gespräch zu kommen.
Wann: 10. April 2024, 15:30 Uhr bis 16:30 Uhr
Wo: Ethologisches Museum und Museum für Asiatische Kunst im 2. Obergeschoss des Humboldt-Forums
Wer: Kerstin Pannhorst, Sophia Bokop
Anmeldung: Begrenzte Teilnehmer*innenzahl. Die Teilnahme ist kostenlos. Details
Wer am 10. April 2024, am Tag der Provenienzforschung, aber auch darüber hinaus über die Provenienzforschung der Staatlichen Museen zu Berlin auf dem Laufenden bleiben möchte, verfolgt den X-Account (vormals Twitter) des Provenienzforschungsteams Dahlem: Postcolonial Provenance Research Dahlem @PPR_Dahlem.
Der Tag der Provenienzforschung ist eine Initiative des Arbeitskreises Provenienzforschung e.V. 500 Wissenschaftler*innen und Expert*innen weltweit vernetzt, die sich der Erforschung der Herkunft von Kulturgütern widmen. Auf X (vormals Twitter) wird der Hashtag #TagderProvenienzforschung den Aktionstag begleiten.
Spurensuche: Provenienzforschung
Provenienzforschung an den Staatlichen Museen zu Berlin
Arbeitskreis Provenienzforschung
Museum and the City: Beiträge zur Provenienzforschung im Blog der Staatlichen Museen zu Berlin
Ausstellungen
Die gerettete Moderne
02.02.2024 bis 21.04.2024
Antike Welten. Griechen, Etrusker und Römer
Dauerausstellung
Ethnologische Sammlungen und Asiatische Kunst
Dauerausstellung
Online-Angebot
Provenienzforschungsteam Dahlem auf X (ehemals Twitter)