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Lange Finger – Falsche Münzen
Die dunkle Seite der Numismatik

17.05.2024 bis 21.09.2025
Bode-Museum

Ebenso alt wie das geprägte Geld sind die damit verbundenen Verbrechen: Münzen und Medaillen aus edlem Metall verlocken zu Diebstahl, Raub und Unterschlagung. Falschmünzen für den Geldumlauf untergraben das Vertrauen in Währungen. Bereits seit der Renaissance werden außerdem Münzfälschungen speziell für Sammler*innen hergestellt. In der Ausstellung werden Originale und Fälschungen einander gegenübergestellt und Werkzeuge geben Aufschluss über die Techniken von Fälscher*innen.

Im Kern widmet sich die Ausstellung Falschmünzerei und Münzfälschungen. Falschmünzen werden von Privaten, aber gelegentlich auch von staatlichen Stellen angefertigt. Vor allem in Zeiten, in denen Münzen die einzigen Zahlungsmittel waren, stellten Fälschungen ein ernsthaftes Problem dar, das im schlimmsten Fall zu einer Destabilisierung der Wirtschaft führen konnte. Ob Friedrich der Große ein Falschmünzer war und wo die Grenzen zwischen entwertetem Geld und Fälschung verlaufen, wird in der Ausstellung thematisiert.

Vom Schwinden des Münzgeldes zur Herausforderung der Fälschungserkennung

Mit der abnehmenden Bedeutung des Münzgeldes sind Falschmünzen heute eine eher marginale Erscheinung. Dafür bereitet die Erkennung von immer raffinierteren Fälschungen von Münzen für Sammler*innen zunehmende Schwierigkeiten. Breiten Raum in der Ausstellung nehmen die Techniken der Falschmünzer*innen und Münzfälscher*innen ein. Historische und moderne Fälscher*innenwerkzeuge aus dem Besitz des Münzkabinetts, der Deutschen Bundesbank, der KfW Bankengruppe und privater Leihgeber*innen illustrieren das kriminelle Vorgehen. Die Methoden der Fälschungserkennung können Besucher*innen im Selbstversuch erproben. Auch welche Strafen Falschmünzer*innen im Laufe der Zeit erhielten, wird anschaulich illustriert.

Verbrechen im Kontext von Münzen

Gestreift werden in der Ausstellung auch andere Verbrechen im Zusammenhang mit Münzen. Diebstahl, Raub und Vergehen gegen den Kulturgutschutz sind kein spezifisch numismatisches Problem. Die Handlichkeit der Objekte macht Münzen und Medaillen allerdings besonders anfällig für diese Verbrechen. Auch die Sammlung des Münzkabinetts war seit dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) bis zum Diebstahl der Big Maple Leaf aus dem Bode-Museum im Jahr 2017 immer wieder von Verlusten betroffen.

Das Münzkabinett: Schatzkammer der Täuschung

Das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin beherbergt aktuell rund 540.000 geldgeschichtliche Objekte. Dazu gehören auch einige tausend Falschmünzen und Münzfälschungen, die seit dem 19. Jahrhundert gezielt gesammelt werden. Von einigen der berühmtesten Münzfälscher, darunter Nicolaus Seeländer (1682–1744) und Carl Wilhelm Becker (1772–1830) bewahrt das Münzkabinett einzigartige Archivalien und Bestände, die auch Werkzeuge von Fälscher*innen umfassen.

Kurator

Die Ausstellung wird kuratiert von Christian Stoess, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Münzkabinett.

Publikation

Zur Ausstellung erscheint im Battenberg-Gietl Verlag die Begleitpublikation „Falschgeld und Münzfälschungen“ mit 15 Beiträgen namhafter Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zur Ausstellungsthematik.


Eine Sonderausstellung des Münzkabinetts – Staatliche Museen zu Berlin

Am Kupfergraben, Eingang über die Monbijoubrücke
10117 Berlin

eingeschränkt rollstuhlgeeignet

U-Bahn: Friedrichstraße
S-Bahn: Friedrichstraße, Hackescher Markt
Tram: Am Kupfergraben, Hackescher Markt
Bus: Staatsoper, Lustgarten, Friedrichstraße

Klimafreundliche Anreise
Nahverkehr
Fernverkehr

So 10:00 - 18:00
Mo geschlossen
Di geschlossen
Mi 10:00 - 17:00
Do 10:00 - 17:00
Fr 10:00 - 17:00
Sa 10:00 - 18:00

Sonderöffnungszeiten an Feiertagen
Sonderregelung: Dienstags für angemeldete Schulklassen mit Führung geöffnet.