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Restaurierung in der Antikensammlung

Die Antikensammlung wird restauratorisch von drei Werkstätten betreut, die auf verschiedene Materialklassen spezialisiert sind: Stein, Metall und Keramik. Ihre Aufgaben umfassen komplexe Restaurierungsabläufe, die umfangreich dokumentiert und durch naturwissenschaftliche Untersuchungen sowie archäologische Forschungen ergänzt werden. Dabei wird eng mit Geistes- und Naturwissenschaftlern zusammengearbeitet. Überdies erfährt die Werkstatt häufig Unterstützung von freiberuflichen Restauratoren.

Neben der Vorbereitung von Objekten für Dauer- und Sonderausstellungen und deren konservatorischer Betreuung vor allem im Leihverkehr untersuchen die Werkstätten der Antikensammlung auch Altrestaurierungen und die in der Antike angewandten Herstellungsmethoden. Häufig sind es die Restauratoren, die als Kuriere die Kunstwerke zu auswärtigen Sonderausstellungen begleiten und die den Auf- und Abbau der Objekte überwachen.

Die Restauratoren der Antikensammlung geben ihr Wissen im Rahmen von Praktika und Diplomarbeiten weiter.

Stein

Von den rund 27.000 Steinobjekten der Antikensammlung – Skulpturen, Architekturteile, Inschriften und Mosaike – ist nur ein kleiner Prozentsatz in den Ausstellungen im Pergamonmuseum, im Alten Museum und im Neuen Museum zu sehen. Der weitaus umfangreichere Teil wird in verschiedenen Depots aufbewahrt und muss auch dort restauratorisch überwacht werden. Die Steinrestaurierung beschäftigt sich mit Objekten unterschiedlicher Größe – vom kleinen Alabastergefäß bis zu tonnenschweren Architekturelementen – und Materialien wie Marmor, Kalkstein und Basalt. Ein wichtiges Arbeitsfeld sind auch die Planungen für die Bau- und Instandsetzungsarbeiten im Pergamonmuseum und die Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) sowie mit der Denkmalpflege.

Metall

Bedeutende Kunstwerke der Antikensammlung bestehen aus „unedlen“ Metallen wie Bronze, Eisen und Blei. Neben der Konservierung und Restaurierung bildet die Erforschung der Herstellungstechniken seit Jahren einen besonderen Schwerpunkt. Die systematische Untersuchung früher Restaurierungsmethoden liefert interessante Anhaltspunkte über einen wichtigen Zweig der Sammlungsaktivitäten in den letzten 180 Jahren. Darüber hinaus werden andere Museen und Einrichtungen durch Begutachtung von Schadensbildern, Konzeptplanungen, Restaurierungen und Beratungen unterstützt. Zu den Edelmetallobjekten der Antikensammlung aus Gold (Schmuckgegenstände) und Silber (Gefäße und Geräte) zählen auch Gemmen und Kameen, aus Edel- und Schmucksteinen geschnittene Prunkobjekte und Ringeinlagen. Goldarbeiten werden herstellungstechnisch untersucht, um den antiken Bestand von modernen Ergänzungen unterscheiden zu können. Insbesondere an den Silbergefäßen sind vielfältige Altrestaurierungen vorhanden, die im Hinblick auf eine moderne Restaurierungsethik oftmals entfernt, in speziellen Fällen als Teil der Geschichte des Objektes aber auch erhalten werden. Wegen der hohen Reaktivität von Silber (Anlaufen) ist die Konservierung der metallischen Oberflächen von besonderer Bedeutung.

Keramik

Vasen, figürliche und architektonische Terrakotten sowie Tonlampen stellen den rund 19.000 Objekte umfassenden Keramikbestand dar. Darüber hinaus werden von der Keramikrestaurierung Werke aus Glas, Holz oder Elfenbein betreut. Besondere restauratorische Schwerpunkte bilden die Arbeiten an griechischen Vasen und fragilen antiken Gläsern, an gemalten Mumienporträts in Enkaustik-Technik, an Terrakottafiguren mit meist empfindlichen Oberflächenbemalungen sowie an Dachterrakotten mit ihren unterschiedlichen Erhaltungszuständen.