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Bereits mehr als 150.000 Besucher*innen bei „Elephantine. Insel der Jahrtausende“: Erweiterte Öffnungszeiten bis zum 1. September 2024

24.07.2024
Museumsinsel Berlin

Bereits mehr als 150.000 Besucher*innen haben die seit dem 26. April 2024 laufende Sonderausstellung „Elephantine. Insel der Jahrtausende“ in der James-Simon-Galerie und dem Neuen Museum gesehen. Wegen des überwältigenden Zuspruchs wurden die Öffnungszeiten bis zum 1. September 2024 von Dienstag bis Samstag von 9 bis 20 Uhr und am Sonntag von 9 bis 18 Uhr erweitert. Die Ausstellung ist noch bis zum 27. Oktober 2024 zu sehen.

Elephantine ist eine Nil-Insel im Süden Ägyptens. In diesem Handels- und Grenzzentrum lebte eine einmalig diverse Bevölkerung. Verschiedenste Sprachen, Kulturen und Religionen trafen hier aufeinander. Es ist der einzige Ort weltweit, an dem Kulturgeschichte durch schriftliche Quellen über einen Zeitraum von 4.000 Jahren „nachgelesen“ werden kann. Tausende Texte sind auf Papyrus oder Tonscherben in zehn verschiedenen Sprachen und Schriften verfasst, darunter Hieroglyphen, Aramäisch, Koptisch oder Arabisch. Sie werden heute in 60 Sammlungen in 24 Ländern aufbewahrt und wurden in Berlin in einem großen europäischen Forschungsprojekt entziffert, übersetzt und digital erschlossen. In dieser weltweit ersten umfangreichen Ausstellung werden herausragende Berliner Objekte mit ausgewählten internationalen Spitzenstücken gezeigt. Die vielfältigen Inhalte der Texte werden durch archäologische Funde kontextualisiert und zeitgenössisch interpretiert.

Die Ausstellung ist dreisprachig angelegt – Arabisch, Englisch, Deutsch – und entstand in Zusammenarbeit mit dem Ägyptischen Ministerium für Tourismus und Antiken. Der erste Teil der Ausstellung widmet sich in der James-Simon-Galerie der Thematik „Zeit“ auf Elephantine. Mit einem großen Zeitstrahl wird die besondere Dimension von 4.000 Jahren Kulturgeschichte verdeutlicht und Elephantine in sieben begehbaren Themeninseln erlebbar gemacht. Vom dritten vorchristlichen Jahrtausend bis in die Zeit nach der arabischen Eroberung zeugen die Quellen von der Diversität des gesellschaftlichen Zusammenlebens, den Religionsvorstellungen oder wissenschaftlichen Errungenschaften wie zum Beispiel im Bereich der Medizin. Briefe, Verträge, Geburtsurkunden, Testamente, Steuerquittungen oder medizinische Rezepte geben hier einmalige Einblicke.

Im zweiten Teil der Ausstellung im Neuen Museum geht es um den „Raum“ Elephantine. Mit einem großen Modell wird die Dimension der Insel in ihrer Region inszeniert. Wissenschaft zum Anfassen wird in einem dahinterliegenden Papyrus-Dickicht präsentiert: Nach siebenjähriger Forschung, finanziert durch den Europäischen Wissenschaftsrat (ERC Grant) unter dem Titel „Localizing 4000 Years of Cultural History. Texts and Scripts from Elephantine Island in Egypt“, konnten erstmals mehr als 10.000 Papyri und Ostraka der Insel durch ein internationales Forschungsteam digital erschlossen werden. Dieses Projekt wird den Besucher*innen interaktiv nahegebracht, etwa durch ein übergreifendes Papyrus-Puzzle. Ebenso wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Mathematiker*innen und Physiker*innen erfahrbar gemacht, die es ermöglichte, geschlossene Papyri und Papyruspäckchen zum ersten Mal in der Geschichte der Papyrusforschung „virtuell“ zu entblättern und lesbar zu machen.

Zur Ausstellung findet ein umfangreiches Bildungs- und Vermittlungsprogramm statt. Eine Begleitpublikation in deutscher, englischer und arabischer Sprache ist im Kulturverlag Kadmos erschienen.

Elephantine. Insel der Jahrtausende“ ist eine Sonderausstellung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit der Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA), gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Land Berlin und aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Medienkooperationen: ARTE, Der Tagesspiegel und tipBerlin.