24.10.2024
Expert*innen aus dem Sudan erforschen gemeinsam mit Wissenschaftler*innen in Deutschland die etwa 10.000 Fotografien und die Filme, die Leni Riefenstahl in den Nuba-Bergen gemacht hat.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erhielt 2018 den Nachlass der Filmemacherin und Fotografin Leni Riefenstahl (1902-2003) geschenkt. Die Bestände wurden an die Staatsbibliothek zu Berlin, die Sammlung Fotografie der Kunstbibliothek und das Ethnologische Museum aufgeteilt, während das filmische Werk, das technische Equipment und die Textilien der Stiftung Deutsche Kinemathek (SDK) übergeben wurden.
Ein Schwerpunkt der Erschließungsarbeit lag zunächst auf Riefenstahls Nuba-Fotografien, die in den 1960er und 70er Jahren im südlichen Sudan entstanden. Ihre Aufnahmen wurden damals weltweit kontrovers rezipiert. Wie blicken die Nuba heute auf diese Arbeiten und wie sieht der künftige Umgang damit aus?
Unter dem Titel „Deutsch-Sudanesische kollaborative Erschließung und Präsentation des Nuba-Werks von Leni Riefenstahl“ wurden die Arbeiten erforscht und kontextualisiert. Zum ersten Mal ist es dabei gelungen, die Sichtweisen von Vertreter*innen dieser Bevölkerungsgruppen auf Riefenstahls Bilder in den Fokus zu rücken. Außerdem geht es in dem Projekt darum, eine internationale Zugänglichkeit zu erreichen sowie die Nuba- und Afrika-Bestände Riefenstahls zu sichern, zu archivieren und digital zu erschließen.
Am 25. und 26. Oktober 2024 wird es auf einem internationalen Symposium mit dem Titel „Collaboration and Digital Handover: Discussing the Project Nuba Images by Leni Riefenstahl“ am Kulturforum in Berlin um Fragen rund um die Rezeption der Fotografien und die Perspektiven der Nuba selbst gehen. Am Ende der Veranstaltung werden die digitalisierten Fotografien Riefenstahls an das Pan-Nuba Council übergeben.