14.05.2024
Zentralarchiv
Das Zentralarchiv lädt in Zusammenarbeit mit der Antikensammlung, dem Museum für Islamische Kunst, dem Vorderasiatischen Museum und ANAMED – Research Center for Anatolian Civilizations an der Koç Üniversitesi İstanbul zur Teilnahme am internationalen Workshop „Digging Up the Past – Aspekte einer vielschichtigen Archäologie im Osmanischen Reich vom späten 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert“ am 6. und 7. Juni 2024 (online) ein.
In vielen Gebieten des Osmanischen Reichs wirkten bis 1918 ungleiche Machtverhältnisse. Viele Teile des Reichs standen unter der kolonialen Herrschaft der Osmanen. Hinzu kamen europäische Mächte, die auf unterschiedliche Weise ihre imperialen Interessen verfolgten. Unter anderem gründeten sie Institutionen, die im Osmanischen Reich archäologische Grabungen durchführten. Viele der Artefakte aus diesen europäischen Kampagnen fanden ihren Weg in die lokalen Museen und – als Ergebnis von Fundteilung – auch in die Museumssammlungen der beteiligten europäischen Nationen. Darüber hinaus gelangten sie über den Kunstmarkt in Sammlungen weltweit. Ausgrabung und Ausfuhr fanden jedoch nicht immer auf legalem Weg statt.
Ziel dieses digitalen Workshops ist es, einen internationalen Dialog über problematische Provenienzen von Antiken in internationalen Museumssammlungen zu eröffnen, wobei der Schwerpunkt auf historischen Ausgrabungskampagnen und den Handels- und Exportpraktiken ihrer Zeit liegt. Darüber hinaus bietet der Workshop die Gelegenheit zur Diskussion von Methoden, Herausforderungen und Ergebnissen der Provenienzforschung zu archäologischen Objekten aus dem Osmanischen Reich.
Die Konferenz wird über Webex durchgeführt. Es handelt sich um eine öffentliche Veranstaltung. Konferenzsprache ist Englisch.
Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist bis zum 4. Juni 2024 bei Birgit Sporleder per E-Mail an Legal.Illegal.2023[at]gmail.com unter Angabe des Namens und ggf. der institutionellen Anbindung möglich.
Download: Programm des internationalen Workshops „Digging Up the Past“ (PDF, 1 MB, englisch)
Die Diskussionen zum Workshop werden auch in einen vom Projektteam erarbeiteten Leitfaden zur Erforschung archäologischer Objekte mit problematischer Translozierungsgeschichte aus dem Osmanischen Reich in Museumssammlungen einfließen.
Der Workshop wird organisiert vom Forschungsprojekt „Legal - Illegal? Die Umstände der Ausgrabung und des Exports von archäologischen Objekten aus Sam'al, Didyma und Samarra im Osmanischen Reich nach Berlin im frühen 20. Jahrhundert", das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert und in Zusammenarbeit mit ANAMED – Research Center for Anatolian Civilizations an der Koç Üniversitesi İstanbul, Türkiye, durchgeführt wird.