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Buchvorstellung und Symposium zu Anna Dorothea Therbusch am 26. und 27. September 2024

20.09.2024
Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie präsentiert in einer Buchvorstellung mit Abendvortrag am Donnerstag, 26. September 2024, um 18 Uhr den Ergebnisband eines zweijährigen kunsthistorischen und kunsttechnologischen Forschungsprojekts zum Werk der bedeutenden Berliner Rokokomalerin Anna Dorothea Therbusch.

Neben Essays zu übergreifenden Themen umfasst die Publikation einen umfangreichen Katalogteil, in dem die in öffentlichen Institutionen in Berlin und der Region Brandenburg aufbewahrten Gemälde der Künstlerin vorgestellt werden.

Symposium am 26. und 27. September 2024

Die Publikation wird im Rahmen eines am 26. und 27. September 2024 stattfindenden Symposiums „Anna Dorothea Therbusch im Kontext. Künstlerinnen und Künstler des 18. Jahrhunderts in Berlin und Europa“ öffentlich vorgestellt. Internationale Expert*innen werden neueste Erkenntnisse zu der Künstlerin vortragen und weitere Forschungsperspektiven aufzeigen. Die Vorträge befassen sich unter anderem mit Therbuschs Verhältnis zu anderen Künstler*innen wie Johann Gottfried Schadow und ihrem Bruder Christoph Friedrich Reinhold Lisiewsky, mit Therbuschs Darstellungen weiblicher Nacktheit und antiker Heldinnen, mit der Position ihres Werks in der Entwicklung des jüdischen Frauenporträts, mit ihrem Konzept von Künstlertum, mit ihrer Maltechnik sowie ihren besonderen Karrierestrategien.

Für das Symposium können interessierte Journalist*innen sich vorbehaltlich noch verfügbarer Restplätze anmelden: a.groeger[at]smb.spk-berlin.de

Zweijähriges Forschungsprojekt

Nachdem die Gemäldegalerie anlässlich von Therbuschs 300. Geburtstag 2021/22 in Kooperation mit der Alten Nationalgalerie die monografische Ausstellung „Anna Dorothea Therbusch. Eine Berliner Künstlerin der Aufklärungszeit“ gezeigt hatte, widmete sie der Malerin von 2022 bis 2024 ein kunsthistorisches und kunsttechnologisches Forschungs- und Publikationsprojekt.

Publikation: Anna Dorothea Therbusch in Berlin und Brandenburg

Der vorzustellende Band macht erstmals die in den Museen und weiteren Institutionen Berlins und Brandenburgs aufbewahrten Gemälde Therbuschs systematisch in einem Buch greifbar. Thematische Essays vermitteln zudem neue Erkenntnisse zur Arbeitsweise der Künstlerin und den von ihr verwendeten Materialien, zu ihrem Leben und den Themen ihrer Werke, zu persönlichen Netzwerken wie auch zur Rezeptionsgeschichte. Damit bietet der Band zugleich eine aktuelle Einführung in das Schaffen dieser außergewöhnlichen Malerin.

Ziel des Bandes ist es nicht zuletzt, einer Protagonistin der Kunst der Vormoderne zu größerer Sichtbarkeit zu verhelfen. Malerinnen waren in der Kunst der Frühen Neuzeit im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen stark in der Unterzahl, da ihre Spielräume, eine künstlerische Karriere einzuschlagen, sehr viel eingeschränkter waren. Sie waren vielen Restriktionen und – wie auch Therbusch – Vorurteilen und Diskriminierungen ausgesetzt. Umso wichtiger ist die Auseinandersetzung mit ihrem Werk und umso bemerkenswerter sind auch der Lebensweg und der künstlerische Erfolg Anna Dorothea Therbuschs. Gerade zur Zeit der Aufklärung und Empfindsamkeit gelang es immer mehr Frauen, sich als selbständige Künstlerinnen zu etablieren.

Anna Dorothea Therbusch in Berlin und Brandenburg. Werke, Technik, Kontext
Hrsg. von Nuria Jetter, in Zusammenarbeit mit Sarah Salomon und Anja Wolf
Mit Beiträgen von Jens Bartoll, Gerd Bartoschek, Alexandra Nina Bauer, Anina Gröger, Nuria Jetter, Sarah Salomon, Anna Schultz und Anja Wolf

  • 256 Seiten, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2024
  • ISBN: 978-3-7319-1378-8, 39,95 Euro

Die Publikation wurde durch die Übernahme der Druckkosten finanziell unterstützt von der Castor & Pollux Stiftung gemeinnützige GmbH.

Die Künstlerin Anna Dorothea Therbusch

Die Berliner Malerin Anna Dorothea Therbusch (1721–1782) war eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 18. Jahrhunderts. Schon als junge Frau arbeitete sie für Auftraggeber*innen im Umfeld des preußischen Königshauses. Später reüssierte sie in Paris, wo ihr im Jahr 1767 als einer der wenigen Frauen überhaupt die Aufnahme in die wichtigste europäische Kunstakademie der Zeit gelang, die Académie royale de peinture et de sculpture. Zurück in Berlin wurde sie eine gefragte Porträtmalerin der gehobenen Gesellschaft. Sie fertigte mythologische Historien für die Schlösser Friedrichs II. an und erhielt Aufträge der russischen Zarin Katharina II.