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Xu Bing in Berlin: Sprachräume

27.05.2004 bis 01.08.2004


Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds. Veranstaltet in Zusammenarbeit mit der American Academy in Berlin und der Deutschen Gesellschaft für Ostasiatische Kunst e.V. in der Sonderausstellungshalle Dahlem

"Die Grenzen der Sprache als Kommunikationsform, unsere Fähigkeit, verbal und nonverbal zu kommunizieren, die Rolle der Kunst als Kommunikation sowie die kulturellen Konno-tationen von Sprache und Kunst" (http://xubing.com) sind das Thema von Xu Bing, einem der renommiertesten zeitgenössischen chinesischen Künstler. Er wurde 1955 in Chongqing, China, geboren, wuchs in Peking auf und absolvierte dort die Fakultät für Graphik der Zentralen Kunsthochschule. 1990 nahm Xu Bing ein Angebot der University of Madison in Wisconsin an und ließ sich in den Vereinigten Staaten nieder. Im Zusammen-hang mit seiner Einladung als Coca-Cola-Fellow an die American Academy in Berlin präsentiert das Museum für Ostasiatische Kunst die erste umfassende Einzelausstellung des Künstlers in Deutschland.

Ein Schlüsselwerk der Ausstellung wird das "Book from the Sky" sein, das 1988 einen Wendepunkt in Xu Bings Schaffen markierte. Er erfand dafür annähernd 4000 Zeichen, die auf den ersten Blick chinesischen Schriftzeichen ähneln, sich bei näherer Betrachtung jedoch als Fantasiegebilde ohne semantische Bedeutung entpuppen. Auch in seinen anderen seit dem Ende der 1980er Jahre entstandenen Arbeiten - überwiegend Installatio-nen - setzt sich Xu Bing im weitesten Sinn mit dem Phänomen Sprache auseinander. Verstehen und Missverständnis nicht nur sprachlicher sondern auch kultureller Art verarbeitet er innovativ und manchmal parodierend. So hat er in "New English Calligra-phy" (1998) eine Form des Schreibens von Wörtern mit lateinischen Buchstaben in einem quadratischen Raster entwickelt, die auf den ersten flüchtigen Blick chinesischen Schrift-zeichen ähnelt.

Xu Bing wurden 1999 der MacArthur Award der John D. and Catherine T. MacArthur Foundation und 2003 der Asian Culture Award der Stadt Fukuoka (Japan) verliehen. Seine Arbeiten waren weltweit in zahlreichen Galerien und Museen zu sehen, u.a. 2001 in der Arthur M. Sackler Gallery der Smithsonian Institution in Washington.