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Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990
Fotografien von Ergun Çağatay

08.07.2022 bis 10.04.2023
Museum Europäischer Kulturen

Zu Beginn des Jahres 1990 besuchte der Istanbuler Fotograf Ergun Çağatay (1937-2018) mehrere deutsche Städte. Dabei entstand die umfangreichste Bildreportage zur türkischen Einwanderung und türkeistämmigen Präsenz in Deutschland. Das Museum Europäischer Kulturen (MEK) zeigt rund 110 der insgesamt knapp 3.500 Aufnahmen, die mitten hinein in die Lebenswelten der ersten und zweiten Generation von türkischen Arbeitsmigrant*innen führen und ein vielfältiges Bild ihrer Lebensrealitäten im Wendejahr 1990 zeichnen.

Nach Stationen unter anderem in Essen, Istanbul und Hamburg nimmt die Ausstellung die Besucher*innen mit auf Çağatays Reise von Hamburg über Köln und Werl nach Berlin und zurück in den Westen nach Duisburg. Neben den ortsspezifischen Arbeits- und Lebensbedingungen deutsch-türkischer Communities in diesen Städten fanden auch politische Themen immer wieder Eingang in Çağatays Motivauswahl. So dokumentierte er etwa migrantische Initiativen um gesellschaftliche Teilhabe. In verschiedenen Fotografien deutete er zudem den gesellschaftlichen Rechtsruck dieser Zeit an. 

Begleitprogramm zur Ausstellung

Ausstellungsgespräche mit den portraitierten Personen sowie Erzählcafés werden persönliche Einblicke und Möglichkeiten zum Dialog bieten. Der Kulturtag „Haymat Almanya“ am 3. Oktober feiert nicht nur die seit mehr als 60 Jahren gewachsenen deutsch-türkischen Lebenswelten. „Haymat Almanya“ eröffnet auch deutsch-türkische Perspektiven auf den Mauerfall und bietet somit eine Ergänzung zum herrschenden Narrativ der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der Wendejahre.

Medieninstallation und Videointerviews

Die Ausstellung präsentiert rund 107 der eindrucksvollsten Bilder Çağatays. Die Medieninstallation „Annäherungen“ präsentiert zentrale Themen aus dem fast 3.500 Fotografien umfassenden Konvolut in einem Bilderstrom. Knapp 400 Sequenzen dokumentieren Ergun Çağatays Streifzüge durch Deutschland und ermöglichen so einen Einblick in seine Motivsuche. Flankiert wird die Installation von acht eigens für die Ausstellung produzierten Videointerviews mit Zeitzeug*innen. 

Der Fotograf Ergun Çağatay

Ergun Çağatay zählt zu den namhaftesten türkischen Fotografen und Fotojournalisten. International bekannt wurde er durch seine Fotoreportagen, Ausstellungsprojekte und Buchpublikationen. Ab 1968 arbeitete er als Fotojournalist verschiedene Agenturen und Unternehmen tätig. Im Jahr 1983 bei einem Bombenanschlag auf den Flughafen Paris Orly schwer verletzt, fertigte Çağatay nach seiner Genesung als erster eine Fotoserie illustrierter Manuskripte aus dem Topkapı-Museum in Istanbul an. In den Jahren danach bereiste er mit der Kamera Europa und Zentralasien. 1990 schließlich entstanden nahezu 3.500 Aufnahmen im Rahmen seiner Reportage „Türken in Deutschland 1990 – Die zweite Generation“. Mit der Gründung der Agentur Tetragon widmete sich Çağatay verstärkt Eigenproduktionen.

Der Katalog zur Ausstellung

Der von Peter Stepan herausgegebene Katalog zur Ausstellung präsentiert knapp 190 der eindrucksvollsten Bilder von Ergun Çağatay. Ein einführender Essay zeichnet die damalige Reise des Fotografen ausführlich nach. In verschiedenen Themenbeiträgen kommen insbesondere auch türkeistämmige Autor*innen der jüngeren und älteren Generation zu Wort, die mit den Leser*innen ihre persönlichen Erfahrungen, Erinnerungen und Familiengeschichten teilen. Eine umfangreiche Chronologie ruft Schlüsseldaten aus Politik, Gesellschaft und Kultur zur Einwanderung aus der Türkei und Präsenz Türkeistämmiger in Erinnerung. Der Katalog erscheint zweisprachig auf Deutsch und Türkisch (Edition Braus Verlag).

Das Magazin zur Ausstellung

Das Magazin „Wir sind hier.“ (PDF, 7,4 MB) erschien anlässlich des 60. Jahrestags der Unterzeichnung des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens und lässt auf 72 Seiten die dritte und vierte Generation Türkeistämmiger mit Essays zu Wort kommen, darunter etwa die Journalistin Ferda Ataman, den Sozialaktivisten Ali Can, den CORRECTIV-Journalisten Hüdaverdi Güngör, die Slam-Poetin Aylin Celik oder die Schriftstellerin Dilek Güngör. Ihre Essays sind flankiert von Bildern verschiedener Fotograf*innen, darunter Brigitte Kraemer, Aslı Özdemir, Aslı Özçelik Henning Christoph, Candida Höfer oder Metin Yılmaz.

Kooperationpartner und Förderer

Ein Ausstellungsprojekt des Ruhr Museums, Essen in Kooperation mit dem Goethe-Institut, Istanbul, dem Museum für Hamburgische Geschichte und dem Museum Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu Berlin

Das Ausstellungsprojekt wird gefördert vom Auswärtigen Amt, der RAG-Stiftung und der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.

Eine Sonderausstellung des Museums Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin


Biz Buralıyız. Türk-Alman Yaşamı 1990. Ergun Çağatay Fotoğrafları.

Yalnızca birlik çılgınlığı ve dünya şampiyonluğu mu? Ergun Çağatay'ın fotoğrafları, 1990 yılını Türk-Alman bakışıyla ele alıyor.

1990'lı yılların başında İstanbullu fotoğrafçı Ergun Çağatay (1937-2018) birçok Alman şehrini ziyaret etti. Sonuç olarak, Türk göçüne ve Almanya'daki Türkiye kökenli insanların varlığına ilişkin en kapsamlı foto-röportaj serisi ortaya çıktı. 2022 yazından itibaren Avrupa Kültürleri Müzesi (MEK), bizi birinci ve ikinci nesil Türk göçmen işçilerin dünyalarına götürecek bu 3.477 kayıttan bir seçki gösterecek.

Çağatay'ın fotoğrafları göçmen toplumunun benzersiz tanıkları olarak Alman-Türk gerçeklerinin çeşitlilik barındıran bir resmini çiziyor ve 1990'ların başındaki siyasi ve sosyal çalkantılara önemli bir bakış açısı sunuyor. Böylece bu kareler, göç etmiş insanların deneyimlerini de dahil ederek çağdaş bir anma kültürüne de katkı sağlıyor.

Essen Ruhr Müzes’nin bir projesi olan bu sergi Hamburg Tarih Müzesi, Avrupa Kültürleri Müzesi (Berlin Devlet Müzeleri) ve İstanbul Goethe Enstitüsü işbirliğiyle; Federal Dışişleri Bakanlığı, RAG Vakfı ve Alfried Krupp von Bohlen ve Halbach Vakfı destekleriyle gerçekleştiriliyor.

DERGİ

“Biz Buralıyız“ (PDF, 7,4 MB) isimli dergi Alman-Türk İş Gücü Anlaşması’nın 60. yıl dönümü vesilesiyle uluslararası kültür politikalarından sorumlu Devlet Bakanı Michelle Müntefering’in himayesi altında yayımlanmıştır. Derginin yayımcısı Dr. Alexandra Nocke 72 sayfalık dergide Türkiye asıllı üçüncü ve dördüncü kuşaklara makaleleri aracılığıyla söz hakkı veriyor. Bu kişiler arasında gazeteci Ferda Ataman, Essen'den sosyal aktivist Ali Can, CORRECTIV’den gazeteci Hüdaverdi Güngör, slam şairi Aylin Çelik ve yazar Dilek Güngör yer alıyor.

Makalelere Henning Christoph, Candida Höfer, Guenay Ulutuncok, Mehmet Ünal ve Metin Yılmaz'ın da aralarında bulunduğu çeşitli fotoğrafçıların birinci kuşaktan dördüncü kuşağa kadar fotoğrafları eşlik ediyor.

Dergi, Federal Dışişleri Bakanlığı ve RAG-Stiftung tarafından finanse edildi. Almanca ve kısmen Türkçe olarak hazırlandı. Basım 15.000 adettir. Almanya'daki proje partneri müzelerden veya www.ruhrmuseum.de/Magazin-Cagatay adresinden ücretsiz olarak indirilebilir.

Avrupa Kültürleri Müzesi (Berlin Devlet Müzeleri)’nin bir özel sergisidir.

Arnimallee 25
14195 Berlin

eingeschränkt rollstuhlgeeignet

U-Bahn: Dahlem-Dorf
Bus: U Dahlem-Dorf, Limonenstraße, Arnimallee 

So 11:00 - 18:00
Mo geschlossen
Di geschlossen
Mi 10:00 - 17:00
Do 10:00 - 17:00
Fr 10:00 - 17:00
Sa 11:00 - 18:00

Sonderöffnungszeiten an Feiertagen

Museumskarte Museum Europäischer Kulturen
10,00 EUR ermäßigt 5,00
Museum Europäischer Kulturen
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Jahreskarte ab 25,00 EUR
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Tel 030 - 266 42 42 42 (Mo - Fr, 9 - 16 Uhr)
Fragen | Buchung | Feedback

Weiterführende Links

Der Katalog zur Ausstellung im Webshop der Staatlichen Museen zu Berlin

Videointerviews zum Ausstellungsprojekt auf der Website des Ruhr Museums

Magazin „Wir sind hier“ / “Biz Buralıyız“ (PDF, 7,4 MB)

Begleitmaterial für Lehrer*innen zur Ausstellung (PDF, 1,7 MB)

Flyer zur Ausstellung (PDF, 873 KB)