Wie aus dem Gesicht geschnitten
Van Dyck und das druckgraphische Porträt in Antwerpen mit einer Intervention von Yoshihiro Suda

04.06.2015 bis 18.10.2015
Gemäldegalerie

Umgehend nach der Rückkehr von seiner Italienreise 1627 fertigte Anton van Dyck in Antwerpen 18 eigenhändige Radierungen an, die Ausgangspunkt seiner als "Ikonographie" bekannten Porträt-Serie sind. Sehr wahrscheinlich hatte er sich dazu von Ottavio Leoni, einem der führenden Porträtisten in Rom, inspirieren lassen, der zu jener Zeit an einer Stichfolge berühmter Persönlichkeiten arbeitete. Van Dycks Projekt weitete sich zu einer künstlerisch hoch anspruchsvollen Geschäftsidee aus, an deren Umsetzung die besten Stecher Antwerpens beteiligt waren und die über seinen Tod hinaus von mehreren Verlegern weiter betrieben wurde.

Die druckgraphischen Bildnisse vor allem zeitgenössischer, bekannter Politiker, Militärs, Gelehrter und Künstler wurden zunächst als Einzelblätter verkauft, bevor sie ab der Mitte des Jahrhunderts in mehreren Auflagen auch gesammelt und gebunden herausgegeben wurden. Anhand des hervorragenden Bestandes des Berliner Kupferstichkabinetts vermag die Ausstellung "Wie aus dem Gesicht geschnitten. Van Dyck und das druckgraphische Porträt in Antwerpen" Inspirationsquellen, Arbeitsprozesse und den Fortgang des ehrgeizigen Unternehmens vorzuführen. Beeindruckend jedoch sind vor allem Lebendigkeit, Variationsreichtum und meisterhafte Ausführung der Bildnisse.

In der Ausstellung ist zudem eine Intervention des japanischen Künstlers Yoshihiro Suda (* 1969 in Yamanashi, Japan) zu sehen. Suda erweist dem niederländischen Maler Jan Brueghel dem Älteren die Ehre, der vor allem für seine Blumenmalerei berühmt ist. Vor jenem von Anton van Dyck um 1630 radierten Porträt Brueghels legte er ein aus Holz geschnitztes, farbig gefasstes Blütenblatt nieder. Dieses Blatt ist von der Blüte einer Tulpe inspiriert, welche sich in Raum 9 der Gemäldegalerie auf einem Blumenstilleben Brueghels wiederfindet. Wir danken der Berliner Galerie Loock für die Zusammenarbeit. Dort findet bis zum 5. September eine Einzelausstellung des Künstlers statt.

Eine Kabinettausstellung des Kupferstichkabinetts in der Gemäldegalerie

Montaggeschlossen
Dienstag10 bis 18 Uhr
Mittwoch10 bis 18 Uhr
Donnerstag10 bis 18 Uhr
Freitag10 bis 18 Uhr
Samstag10 bis 18 Uhr
Sonntag10 bis 18 Uhr

Eingang für Besuchende

Johanna und Eduard Arnhold Platz (ehem. Matthäikirchplatz)
10785 Berlin

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Bus: Potsdamer Brücke, Potsdamer Platz Bhf / Voßstraße, Kulturforum, Philharmonie

vollständig rollstuhlgeeignet

Tel 030 - 266 42 42 42 (Mo - Fr, 9 - 16 Uhr)
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