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Vermessen: Kartographie der Tropen

20.05.2006 bis 27.08.2006


Vom 20. Mai bis 27. August 2006 thematisiert das Ethnologische Museum mit der Ausstellung "Vermessen: Kartographie der Tropen" die Orientierung und räumliche Darstellung in den Tropen. An dem Gemeinschaftsprojekt beteiligen sich mehr als zehn Berliner Institutionen und Museen.

Die Ausstellung beginnt mit einer Einführung in die europäische Kartographie seit der Definition der Tropen in der Antike, dem Gebiet der Sonnenwende zwischen den beiden Wendekreisen von Krebs und Steinbock. Menschen, die in diese Gegenden vordrangen und sie besiedelten, entwickelten unterschiedliche Methoden ihrer räumlichen Erschließung. Entsprechend vielfältig sind die Entwicklung von Navigationsverfahren und die Darstellung von Land, Wasser, Routen und Orten. Ohne die genaue Beobachtung der Verläufe von Sonne, Mond und Sternenhimmel, die sich in den Wendegebieten ganz anders darstellen als außerhalb der Tropen, hätten verlässliche und brauchbare kartographische Produkte wie Instrumente und Pläne nicht entwickelt werden können. Astronomie und Kosmologie haben in der Kartographie der Tropen stets eine bedeutende Rolle gespielt. Neben frühen Weltkarten (Mappae Mundi), Portolanen (Seekarten), Globen, Astrolabien und Sextanten aus der "Alten Welt" sind in der Ausstellung die berühmten Stabkarten aus der Südsee, Katasterpläne und Lienzos (frühkoloniale Dokumente mit u. a. kartographischem Charakter) aus Mexiko, ein balinesischer Erdbebenkalender oder Telegrafenkarten aus Sumatra zu sehen. Anzahl und Vielfalt der Exponate belegen den Reichtum und die Vielfältigkeit der Berliner Sammlungen. Zahlreiche Belegstücke waren nie zuvor in einer Ausstellung zu sehen.

Die Ausstellung ist Teil des mehrjährigen Schwerpunktes "auf dem Weg zum Humboldt Forum".