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Unvergleichlich: Kunst aus Afrika im Bode-Museum

27.10.2017 bis 24.11.2019
Bode-Museum

Die Ausstellung "Unvergleichlich" zeigt herausragende Kunstwerke Afrikas aus dem Ethnologischen Museum in der einzigartigen europäischen Skulpturensammlung im Bode-Museum. Durch die beiden Hauptetagen werden punktuell Plastiken beider Kontinente gegenübergestellt. Thematische Vertiefungen werden in einem Sonderausstellungsraum gezeigt.

Zwei Kontinente, ähnliche Funktionen

Durch experimentelle Gegenüberstellungen von Werken aus zwei Kontinenten werden mögliche Zusammenhänge auf verschiedenen Ebenen thematisiert, wie historische Zeitgenossenschaft, ikonographische und technische Gemeinsamkeiten oder künstlerische Strategien. Besonders bemerkenswert sind Übereinstimmungen in der Funktion der Kunstwerke trotz unterschiedlicher Formensprache: Kraftfiguren aus dem Kongo dienten zum Schutz von Dörfern und Gemeinschaften, ähnlich wie gotische Darstellungen der Schutzmantelmadonna. Allerdings machen Vergleiche auch Kontraste deutlich, wie im Fall von Mutterschafts-Darstellungen, die sich in Afrika und Europa anderer Bildsprachen bedienen und andere Aussagen machen.

Was bedeutet es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen?

Jeder Museumsbesuch fordert auf, Objekte zu vergleichen und zu interpretieren. Doch was bedeutet es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen?

Die Ausstellung wirft mehrere Fragen auf: Welche Erkenntnisse werden durch die gemeinsame Präsentation von Kunstwerken mit unterschiedlichen Geschichten gewonnen? Was für Auswirkungen hatte es, Objekte, die einst gemeinsam in der Brandenburgisch-Preußischen Kunstkammer standen, verschiedenen Museen zuzuordnen? Warum wurden die einen Objekte als ethnologische Gegenstände und die anderen als Kunstwerke klassifiziert?

Der implizite Prozess des Vergleichens, Trennens und Zuordnens in Abgrenzung zu anderen Sammlungen war ein fundamentaler Schritt in der Gründung der Berliner Museen und der Definition ihrer Sammlungsaufträge. Dabei endeten viele Objekte aus Afrika als ethnologische Anschauungsobjekte. Andere Objekte aus europäischen rituellen Kontexten von vergleichbarer Kunstfertigkeit verblieben in einem Kunstmuseum.

Gesellschaftliche Prägung

Der Prozess des Vergleichens und des Zuordnens ist also kein neutraler, sondern ist geladen mit gesellschaftlich geprägten Vorurteile, Konventionen und Geschichtskonstruktionen. Er ist auch stark abhängig von den Erfahrungen der Menschen, die den Vergleich anstellen. Die Aussage, ob Sachen ähnlich oder andersartig sind, hat oft auch mit Macht zu tun. Dadurch ist das Vergleichen eng mit Themen wie Sammlungsgeschichte, Ästhetik, Kolonialismus und Gender verbunden. Diese Themen werden in der Ausstellung und der begleitenden App von verschieden Perspektiven beleuchtet.

Bis zur Einrichtung des Humboldt-Forums bleiben diese Meisterwerke afrikanischer Kunst im Bode-Museum zugänglich. Die Präsentation lädt ein, die eigene Haltung des Vergleichens zu hinterfragen.  

Nachhören

Podiumsdiskussion zur Finissage am 22. November 2019

MP3-Datei zum Download (80 MB): Podiumsdiskussion zur Finissage der Ausstellung "Unvergleichlich: Kunst aus Afrika im Bode-Museum"

Podiumsdiskussion zur Finissage der Ausstellung "Unvergleichlich: Kunst aus Afrika im Bode-Museum" 

Sprecher: Claudia Banz, Julien Chapuis, Jonathan Fine, Moderation: Patrick Bahners

Die Ausstellung wird großzügig gefördert durch das Kuratorium Preußischer Kulturbesitz.

Für weitere Impressionen der Ausstellung suchen Sie einfach auf den gängigen Social-Media-Kanälen, wie Facebook und Instagram, nach dem Hashtag: #BeyondCompare

App zu Ausstellung "Unvergleichlich: Kunst aus Afrika im Bode-Museum" Ⓒ Staatliche Museen zu Berlin / Fabian Fröhlich
Ⓒ Staatliche Museen zu Berlin / Fabian Fröhlich
Reliquiarbüste eines heiligen Bischofs, Brüssel, ca. 1520, Eichenholz mit ursprünglicher Fassung, H: 77,5, Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst / Reliquiarfigur  bwiti, Gabun oder Republik, Kongo, Kota oder Kélé, 19. Jh., Holz, Kupfer, Messing, H: 54 cm, Ethnologisches Museum
© Staatliche Museen zu Berlin, Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Antje Voigt / Ethnologisches Museum, Martin Franken
Löwen-Aquamanile, Norddeutschland, 15. Jh., Bronze, H: 32,7 cm, Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst / Leoparden-Aquamanile, Königreich Benin, 17. Jh., Messing, H:  43,5 cm, Ethnologisches Museum
© Staatliche Museen zu Berlin, Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Antje Voigt / Ethnologisches Museum, Martin Franken
© Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker

Am Kupfergraben, Eingang über die Monbijoubrücke
10117 Berlin

eingeschränkt rollstuhlgeeignet

Barrierefreiheit:
Das Bode-Museum ist aufgrund eines defekten Aufzugs aktuell leider nicht barrierefrei zugänglich. An der Behebung der Störung wird gearbeitet.

U-Bahn: Friedrichstraße
S-Bahn: Friedrichstraße, Hackescher Markt
Tram: Am Kupfergraben, Hackescher Markt
Bus: Staatsoper, Lustgarten, Friedrichstraße

So 10:00 - 18:00
Mo geschlossen
Di geschlossen
Mi 10:00 - 17:00
Do 10:00 - 17:00
Fr 10:00 - 17:00
Sa 10:00 - 18:00

Sonderöffnungszeiten an Feiertagen
Aktueller Hinweis: Das Untergeschoss mit der Ausstellung „Klartext. Zur Geschichte des Bode-Museums“ ist bis auf Weiteres wegen einer technischen Störung nicht zugänglich.

Sonderregelung: Dienstags für angemeldete Schulklassen mit Führung geöffnet.

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Jahreskarte Staatliche Museen zu Berlin
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Weiterführende Links

MP3-Datei zum Download (80 MB): Podiumsdiskussion zur Finissage der Ausstellung "Unvergleichlich: Kunst aus Afrika im Bode-Museum"

App zur Ausstellung

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