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Thomas Rentmeister
Piepenbrock-Nachwuchspreis für Bildhauerei 2002. WerkRaum. 10

27.07.2002 bis 08.09.2002

Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart

Der Hamburger Bahnhof zeigt im WerkRaum. 10 die neuesten Arbeiten des diesjährigen Piepenbrock-Nachwuchspreisträgers Thomas Rentmeister aus Köln.

In Frühlingsfarben rosa, grün und braun glänzende Plastiken liegen gleich fremdartigen Wesen, gedrückt, gestaucht, geknickt, gebogen, im Raum. In ihre zum Platzen pralle, glatte Oberfläche nehmen sie schmiegsam den umgebenden Raum auf. Es sind Polyesterskulpturen, deren Material durch den Künstler so lange geschliffen und poliert wird, bis es jenen Grad an spiegelnder Glätte erreicht, der bei Berührung der Außenhaut zu einer Veränderung des in ihm lebenden Raumes führt.

Der diesjährige Piepenbrock-Nachwuchspreisträger Thomas Rentmeister aus Köln sucht die Balance zwischen Innen und Außen, den Dialog beider Welten miteinander und mit dem Betrachter. Seine neuesten Arbeiten im WerkRaum.10 des Hamburger Bahnhofes formen geschlossene Zellen mit eigenem inneren Sein, in das dem Betrachter Einblick gewährt wird. Unter einer Glasglocke lebt ein Durcheinander dunkler, rauer, zusammengeworfener Stoffe, scheinbar geborgen, aber nicht verborgen. Ein Gehäuse aus gerillten Brettern, dessen Außenhaut aus einem rhythmischen Innen-Außen besteht, behält vorerst sein Geheimnis für sich. Zwanzig alte Kühlschränke mit unterschiedlichen Kunststoffoberflächen verschiedenster Weißtöne sind zu einem dreireihigen Block gefügt und alle Öffnungen mit Penatencreme verspachtelt. Wie die Nutella einer früheren Arbeit riecht die Creme nach Kindheit. Gerüche sind der Kitt, mit dem Rentmeister seine Assoziationen in die Fugen unseres Gedächtnisses schmiert. Den Inhalt der dichten Tresore füllt unsere Erinnerung. Der Dialog zwischen Betrachter und Objekt entwickelt sich über den Raum in die Zeit.

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