25.01.2003 bis 06.04.2003
Buchkunstkabinett
In den Miniaturenkabinetten des Museums für Islamische Kunst zeigen die Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst und das Museum für Islamische Kunst Inschriften auf Grabtextilien aus Ägypten aus dem 1. Jahrtausend n. Chr. Die aus konservatorischen Gründen selten ausgestellten Textilfragmente wurden unter dem Gesichtspunkt ihrer - griechischen, koptischen und arabischen - Inschriften zusammengestellt. Während sich die ästhetische Funktion der Schrift dem Auge des Betrachters schon äußerlich darbietet, erschließt sich die inhaltliche Vielfalt und damit eine wichtige Funktion erst über die Sprachkenntnis.
Bei den bilderreichen koptischen Textilien spielten Inschriften eher eine untergeordnete Rolle. Dagegen gewannen unter den Muslimen die offiziellen Inschriften als Herrschaftszeichen des Kalifen eine besondere Bedeutung. Diese tiraz-Inschriften erschienen bereits in frühislamischer Zeit und sind als Schriftbänder auf Säumen von Kleidern und Tüchern und als Verzierungen auch an den Oberarmen von mittelalterlichen europäischen Gemälden bekannt. Seit der Abbasidenzeit (ab 750 n. Chr.) wurden sie nach einem festen Schema geschrieben. Die Ausstellung stellt aus dieser Periode besonders schöne Beispiele arabischer Kalligraphie in einem künstlerisch vollendeten Zierkufi vor.
Veranstalter