07.06.2011 bis 28.08.2011
Im 17. Jahrhundert begann der Aufstieg des Holzschnittdrucks zu einer eigenständigen Kunstform in der Kamigata genannten Region um Kyoto und Osaka. Obwohl von hier immer wieder stilbildende Impulse ausgingen, fanden die von dort stammenden Drucke trotz ihrer herausragenden Qualität bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts kaum Beachtung. Während der Holzschnitt in Edo, dem heutigen Tokyo und Zentrum der Holzschnittkunst, eine ganze Palette von Themen bediente, konzentrierte sich das Interesse des Publikums in Osaka und Kyoto bis in die 1830er Jahre fast ausschließlich auf die Schauspieler des Kabuki-Theaters.
Die luxuriöse Qualität der Drucke aus Osaka im Hinblick auf künstlerischen Entwurf, technische Umsetzung und feinfühlige Farbgebung spiegelt das hohe finanzielle Niveau wieder, in das die mit dem Theater verbundene Kunst und Kultur in der reichen Handelsstadt Osaka eingebunden war. Im Gegensatz zu der Millionenmetropole Edo war die Anzahl der in Osaka und Kyoto ansässigen Holzschnittkünstler und Verleger überschaubar und somit ein weit engerer Kontakt aller Beteiligten möglich. Anstelle einer erbitterten Konkurrenz herrschten hier häufige Kollaborationen zwischen mehreren Verlegern und Künstlern vor, was die Vereinheitlichung eines regionalen Stils förderte.
Die Ausstellung zeigt eine kleine Auswahl repräsentativer Drucke des 19. Jahrhunderts aus der eigenen Sammlung, die bis auf wenige Ausnahmen zum ersten Mal dem Berliner Publikum präsentiert werden.
Veranstalter