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Schadows Schachclub
Ein Spiel der Vernunft in Berlin 1803-1850

03.10.2003 bis 16.11.2003

Kunstbibliothek
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Das Gemälde "Die Schachpartie" von Johann Erdmann Hummel aus dem Jahre 1819/20, die Wiederentdeckung der Originalsatzung des 1803 gegründeten ersten deutschen Schachclubs in Berlin und die Aufzeichnungen von Johann Gottfried Schadow über seine Besuche des Schachclubs waren die Auslöser für die Spurensuche nach "Schadows Schachclub".

Die auf dem berühmten Schachbild von Hummel dargestellten Personen sind bekannt: u. a. der Architekt Christian Genelli, der Archäologe und Kunsttheoretiker Aloys Hirt oder der Maler Friedrich Bury, die neben Schadow, der über fast 45 Jahre einer der drei Direktoren des Clubs war, zu den Unterzeichnern der Satzung gehören.

Mit Hilfe der Liste von 139 Mitgliedern und den zahlreichen Notizen Schadows lässt sich der Schachclub in seinen wesentlichen Zügen rekonstruieren. Die große Zahl von Künstlern, Gelehrten, Beamten aus der staatlichen Verwaltung erlaubt es, eine Vorstellung von den Interessen und Tätigkeiten der Mitglieder zu gewinnen, die alle der Berliner Spätaufklärung zugerechnet werden können.

Für ihre Ziele - Gedankenfreiheit, vernunftgemäßes Handeln und Vorurteilslosigkeit als Ideale der Spätaufklärung - lieferte das Schachspiel ein geeignetes Symbol. Die Ausstellung wird mit den Portraits der Mitglieder, ihren Werken und Schriften und der Rekonstruktion ihrer Schachbibliothek, das geistige, kulturelle und gesellschaftliche Umfeld des Schachclubs veranschaulichen. Gemalte und graphische Darstellungen von Schachspielern sowie eine repräsentative Auswahl der damals üblichen Schachfiguren, darunter zwei Schachspiele der Königin Luise, werden in der Ausstellung gezeigt. Diese werden ergänzt durch die in Berliner Museen und Privatsammlungen vorhandenen, weniger zum Spiel als zur Betrachtung geschaffenen Figurenensembles, die man auch als Kleinplastiken genießen kann.

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