04.08.2006 bis 05.11.2006
Anlässlich seines 400. Geburtstags feiert das Kupferstichkabinett den bedeutenden Künstler Rembrandt Harmensz. van Rijn mit zwei parallel laufenden Ausstellungen. Die Ausstellung "Rembrandt. Der Zeichner" zeigt den weltberühmten Berliner Bestand der Zeichnungen. Dessen Bandbreite reicht von vorbereitenden Skizzen über eigenständige Darstellungen unterschiedlichster Thematik bis hin zu persönlichen Dokumenten wie dem Bildnis der Braut des Künstlers. Rembrandt zählt zu den größten Zeichnern aller Zeiten; selbst kleinste und flüchtigste Skizzen bezeugen die unvergleichliche Fähigkeit des holländischen Meisters, menschliche Regungen und Gefühle mit wenigen Linien auszudrücken. Die Zeichnungen galten nur selten der Vorbereitung von Gemälden oder Radierungen. Sie dienten in erster Linie dem Studium von Bewegungs- und Ausdrucksmotiven sowie ganzen Kompositionen, dem Sammeln von Bildideen für sich selbst und für die Schüler in der Werkstatt.
Das Berliner Kupferstichkabinett besitzt eine der weltweit großartigsten Sammlungen von Rembrandt-Zeichnungen. Vom Früh- bis Spätwerk sind bis auf die seltenen Tierstudien hier alle Gattungen und Ausdrucksmittel in voller Breite vertreten. Da die Rembrandt-Forschung zahlreiche, ursprünglich dem Meister selbst zugeschriebene Werke seinen Schülern zuwies, sind von den 126 Zeichnungen, die früher als eigenhändig galten, nur noch 55 Rembrandt zugeschrieben. In der überaus komplizierten Händescheidung liegt daher der eigentliche Kern der wissenschaftlichen Vorbereitungen dieser Ausstellung. So zeigt sie neben den 55 Arbeiten Rembrandts weitere 25, die nicht mehr als von Rembrandt geschaffen gelten. Darüber hinaus werden aber auch Fragen zu Funktion, Ikonographie und Stil der Blätter ausführlich erörtert. Der Katalog wird alle Zeichnungen, die von Rembrandts Hand sind, mit kritischen Einzelbeiträgen behandeln.
Ort: Ausstellungsraum des Kupferstichkabinetts, Matthäikirchplatz
Veranstalter