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Qazwini
Weltbilder - Bilder der Welt vor 750 Jahren

16.08.2019 bis 27.10.2019
Pergamonmuseum

Die Welt in 460 Bildern: So viele farbige Illustrationen hat die Handschrift der „Wunder der Schöpfung“, die der persische Gelehrte al-Qazwini zwischen 1260-80 zusammentrug. Er beschreibt darin die Himmelssphären mit ihren Bewohnern, Planeten und Sternbilder, die vier Elemente, Tiere, Mineralien und Pflanzen sowie wundersame Lebewesen von außerordentlicher Form und Gestalt. Bis zum 27. Oktober 2019 sind die schönsten Blätter dieses farbenprächtigen Einblicks in das gesammelte Wissen über die Welt im Buchkunstkabinett des Museums für Islamische Kunst zu sehen.

Die ausgewählten Blätter geben einen farbenprächtigen Einblick in das gesammelte Wissen über die Welt, das der Gelehrte al-Qazwini zwischen 1260 und 1280 zusammentrug. Er beschreibt die Himmelssphären mit ihren Bewohnern, Planeten und Sternbildern, die vier Elemente, Tiere, Mineralien und Pflanzen. Den Abschluss bilden wundersame Lebewesen von außerordentlicher Form und Gestalt. Indem al-Qazwini seinem Leser die Vielfalt und das Wunderbare der göttlichen Schöpfung vorstellt, möchte er einladen über die Wunder der Schöpfung nachzudenken und darin die Größe Gottes zu erkennen.

Aus dem Staunen heraus

Bücher über Merkwürdigkeiten und Wunder waren in Europa und der Islamischen Welt zwischen dem 13. und 18. Jahrhundert etwa zeitgleich verbreitet und beliebt. Auch die Auffassung, was den Charakter des Wunderbaren ausmacht, stimmte überein: die Reaktion auf etwas, das der Mensch nicht unmittelbar versteht. Diese Definition geht zurück auf antike Autoren wie Plinius und Aristoteles, die auch in der Islamischen Welt gelesen und rezipiert wurden. Qazwini hat in Mosul bei einem der berühmtesten Philosophen seiner Zeit studiert. Kein Wunder also, dass er von der aristotelischen Vorstellung ausgeht, dass „der Beginn des Philosophierens im Staunen“ liegt.

Ein 750 Jahre alter Bestseller

Trotz ihrer systematischen Ordnung und ihres philosophischen Anspruchs bietet die Enzyklopädie des Qazwini ein bilderreiches Lesevergnügen. Unterhaltsame Geschichten und farbige Abbildungen sorgen dafür, dass das Studium abwechslungsreich und fesselnd bleibt. Kein Wunder also, dass die „Wunder der Schöpfung“ bereits zu Lebzeiten von al-Qazwini ein Bestseller wurden. Die arabische Fassung des Werkes wurde nach wenigen Jahrzehnten ins Persische übersetzt, später folgten türkische Ausgaben. Dass die Erfolgsgeschichte bis in das 19. Jahrhundert andauerte, zeigt die ausgestellte Handschrift. Sie entstand vermutlich in Nordindien im späten 18. Jahrhundert.

Erste Ausstellung nach umfassender Restaurierung

Die Handschrift gelangte als Schenkung in den Bestand des Museums und wurde in den Werkstätten des Museums gerade umfassend restauriert. Die großzügige Spende der Familie von Maltzahn, zum Gedenken an Paul Freiherr von Maltzahn, ermöglichte diese Arbeiten.

Die Sonderpräsentation zeigt einen repräsentativen Querschnitt von Blättern aus der Handschrift, verbunden mit Auszügen aus den begleitenden Texten des Qazwini. Da für die Restaurierung ist die ursprüngliche Abfolge der Blätter verändert wurde, ermöglicht eine interaktive Fotodokumentation den Besucher*innen, die Handschrift vor der Restaurierung in ihrer korrekten Abfolge zu durchblättern. Begleitend werden außerdem Einblicke zur Restaurierung der Handschrift vermittelt.

James-Simon-Galerie, Bodestraße
10178 Berlin

eingeschränkt rollstuhlgeeignet
Bitte beachten Sie: Seit dem 13. Juli 2019 ist die James-Simon-Galerie der alleinige Zugang zum Pergamonmuseum.
Lageplan für Einzelbesucher im Neuen Museum und im Pergamonmuseum (PDF)
Hinweise für Gruppenbesuche im Neuen Museum und im Pergamonmuseum (PDF)

 

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Weiterführende Links

Restaurierungswerkstätten des Museums für Islamische Kunst