10.05.2003 bis 29.06.2003
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
"Die eigene Kultur aus der Ferne, aber auch aus dem Blickwinkel der 'Fremden' zu sehen", so beschreibt die seit 1992 in Frankfurt am Main lebende iranische Künstlerin Parastou Forouhar ihre Motivation. Im WerkRaum. 14 des Hamburger Bahnhofs zeigt Forouhar ihre vielfältige Auseinandersetzung mit dem Iran und dem Islam. In einer Fotoserie thematisiert sie die Repräsentation staatlicher Gewalt, indem sie Straßenzüge in Teheran aufnimmt, die von überdimensionierten Plakaten mit Geistlichen und Märtyrern bestimmt sind. In ihrem bekanntesten Werk nimmt Forouhar die Justiz ins Kreuzverhör und dokumentiert ihre vergeblichen Versuche, Auskunft über den Mord an ihren Eltern zu erhalten. In geradezu kafkaesker Weise führt sie endlose Behördengänge vor. Die traditionelle orientalische Ästhetik von Miniaturen zitiert Forouhar, indem sie die Wände mit einer Tapete bedeckt, auf der Urteilsvollstreckungen zu sehen sind. Durch diese Verbindung von Kunst und Dokumentation erhalten die Werke eine besondere Eindrücklichkeit.
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