03.10.2010 bis 13.02.2011
Unweit der Piazza San Marco steht die Kirche San Salvador. Entworfen von Tullio Lombardo und Jacopo Sansovino, gilt sie als ein herausragendes Beispiel der venezianischen Architektur der Hochrenaissance. Sowohl die Kirche als auch ihre bedeutenden Kunstschätze, darunter zwei Meisterwerke von Tizian, ziehen viele Besucher an.
Die Pala d'Argento, ein prächtiger, auf dem Hochaltar stehender Aufsatz aus dem späten 14. Jahrhundert, ist allerdings weitgehend unbekannt, auch vielen Kunsthistorikern. Denn nur zu Weihnachten, Ostern und zur Feier der Transfiguration (6. August) ist sie sichtbar, wenn die große Leinwand von Tizian mit der Darstellung der Verklärung Christi, die üblicherweise davor hängt, in den Altartisch versenkt wird (Bildergalerie Abbildung 1).
Dank der Großzügigkeit der Kirchengemeinde von San Salvador, des Patriarchates von Venedig und des venezianischen Denkmalamtes wird die Pala d'Argento vom 3. Oktober 2010 bis zum 13. Februar 2011 im Raum 129 des Bode-Museums ausgestellt sein. Sie ist 2010 von Cristina Passeri und ihren Mitarbeitern restauriert worden, im Auftrag vom Förderverein Venetian Heritage, der auch, zusammen mit der italienischen Botschaft, Berlin, die Präsentation des Kunstwerkes im Bode-Museum organisiert hat.
Darüber hinaus hat Venetian Heritage die Kosten für die Restaurierung der brandgeschädigten Marmorbüste des Pietro Zeno von Alessandro Vittoria getragen, ein seit dem Zweiten Weltkrieg deponiertes Meisterwerk der Berliner Skulpturensammlung und ab dem 3. Oktober 2010 wieder im Raum 125 zu sehen. Es zeugt von dem Ruf und dem Rang der italienischen Bestände der Berliner Skulpturensammlung, dass das Bode-Museum als der Ort gewählt wurde, an dem dieses Kleinod der venezianischen Kunst zum ersten Mal nach seiner Restaurierung einem breiten Publikum gezeigt wird.
Die Restaurierung der Pala d'Argento aus San Salvador wurde von Louis Vuitton finanziert.
Die Präsentation der Pala d'Argento im Bode-Museum wurde vom Italienischen Kulturinstitut Berlin und von Arterìa Sattis Venezia ermöglicht.