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Nach der Flut - Die Dresdener Skulpturensammlung in Berlin

22.11.2002 bis 10.02.2003


Die Staatlichen Museen zu Berlin präsentieren im Gropius Bau die Dresdener Skulpturensammlung

Die Bilder gingen um die Welt: In der Antikenhalle des Albertinums in Dresden wurde es eng für die Werke der klassischen Antike. Um die griechischen und römischen Originalskulpturen, Vasen, Bronzen und Terrakotten versammelten sich tausende Figuren und Köpfe aus allen Epochen der Kunstgeschichte; Gipsabgüsse und Originale, die während der Flutkatastrophe im August 2002 in dramatischen Stunden aus den Kellerdepots des Albertinums geborgen wurden. Ein faszinierendes Panorama der Skulptur im Wandel der Zeiten, aber auch ein Dokument der Notsituation und der eingeschränkten Zugänglichkeit der Werke.
Die Ausstellung im Gropius Bau präsentiert nun eine Auswahl der aus den Depots evakuierten Kunstschätze, derzeit in Dresden unzugänglicher Werke sowie einzigartige Meisterwerke aus der ständigen Ausstellung. Darunter befinden sich Skulpturen, wie der Dresdener Knabe nach Polyklet oder die Mänade nach Skopas, die bisher noch nie verliehen wurden.

Rund 200 Glanzstücke der Sammlung und etwa 150 Gipsabgüsse werden in ungewöhnlichen Gegenüberstellungen präsentiert. Unter den Leitmotiven "Bewegung", "Stille", "Charaktere", "Ebenmaß", "Farbe" und "Ewigkeit" kommt es zu Begegnungen quer durch die Epochen: Der tanzende Faun von Adriaen de Vries befindet sich in einem Saal mit dem frühhellenistischen antiken Torso eines tanzenden Satyrn sowie mit der altägyptischen Holzstatuette eines Schreitenden und der Holzskulptur "Mit offenen Armen" von Hans Scheib. Wilhelm Lehmbrucks "Kniende" trifft auf das attische Grabrelief der Familie des Arkesilas. Der "Dresdener Knabe" ist zusammen mit Max Bills "Halbe Kugel um zwei Achsen" und Max Klingers originalem farbigem Gipsmodell die "Neue Salome" mit römisch-ägyptischen Mumienmasken zu sehen.

Die Dresdener Skulpturensammlung wurde von August dem Starken im frühen 18. Jahrhundert begründet. Sie umfasst heute Werke aus mehr als fünf Jahrtausenden, von den frühen Kulturen des Mittelmeerraumes und Vorderasiens über alle Epochen der europäischen Plastik, vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Diese Spannweite der Skulpturensammlung ist erstmals außerhalb von Dresden in einer Ausstellung zu erleben.