18.06.2025
bis
01.09.2025
Humboldt Forum
Im Zentrum dieser Präsentation aus Sammlungsbeständen stehen gemalte und druckgrafische Bildnisse von Menschen aus Japan vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Menschenbilder gehören auch in Japan zu den frühesten Zeugnissen der Kunst und wurden seit dem dritten bis etwa zum sechsten Jahrhundert unserer Zeitrechnung als dreidimensionale Keramikfiguren in Grabanlagen aufgestellt. Mit der Einführung des Buddhismus vom Festland im 6. Jahrhundert wurden nicht nur die an der menschlichen Figur orientierten sakralen Wesen, wie Buddhas und Bodhisattvas, ins Bild gesetzt, sondern auch Würdenträger und herausragende Praktizierende, die Tempel oder neue Lehrinhalte begründeten. Diese Ausstellung zeigt erstmals zwei Bildnisse von Äbten der in Japan als Zen bekannten Form des Buddhismus aus dem 18. Jahrhundert, die als Leihgabe der Museen der Stadt Nürnberg nach Berlin gelangten. Daneben werden zwei Bildnisse von hochrangigen Mönchen des esoterischen (geheimen) Buddhismus ebenfalls zum ersten Mal sowie erstmals nach einer Restaurierung in Japan gezeigt.
Darstellungen der Herrschenden waren bis in die Frühe Neuzeit Japans weitestgehend auf Porträts für den buddhistischen Gedächtniskult beschränkt und nur einem äußerst begrenzten Kreis zugänglich. Nicht-Repräsentation enthob die Mächtigen in der Öffentlichkeit jeglicher Kritik und machte sie visuell unangreifbar. Idealtypische Darstellungen der Hofaristokratie finden sich hingegen auf Bildern literarischer Themen wie der „Geschichte vom Jungen Himmelsprinzen (Amewakahiko no sōshi)“ aus dem 15. Jahrhundert. Basierend auf einer chinesischen Legende erzählt diese Geschichte von der unglücklichen Liebe einer himmlischen Weberin zum jungen Himmelsprinzen. Die beiden personifizieren die Sterne Vega und Altair. Von den Eltern des Prinzen getrennt, dürfen sie sich nur einmal im Jahr treffen, nämlich am siebten Tag des siebten Monats. Das Datum wird bis heute in Japan als Tag der Liebenden, der Literatur und besonderer Fähigkeiten gefeiert (Tanabata).
Mit der Entstehung urbaner Vergnügungs- und Konsumkulturen seit dem 16. Jahrhundert werden zunehmend auch die bis dahin wenig beachteten und sozial niedrig gestellten Schauspieler*innen, Tänzer*innen und andere Protagonist*innen der Unterhaltungskulturen als Stilikonen und modische Vorbilder in Malerei und auch im (Farb-)Holzschnitt gefeiert. Schönheit und Erotik wie auch das subtile Spiel mit der nicht selten fluiden Performanz von Geschlecht (Gender) in diesen Bildnissen erscheinen auch heute noch aktuell und finden in der Ausstellung ein zeitgenössisches Echo in drei grafischen Arbeiten der Künstler*innen Kimura Ryōko und Morimura Yasumasa.
„Mönche und Gelehrte, Tänzer*innen und Kurtisanen – Menschenbilder in Kunst aus Japan“ ist eine Wechselpräsentation des Museums für Asiatische Kunst im Humboldt Forum, Raum 318, „Kunst aus Japan“.
Veranstalter
Ausstellungsort
Adresse / Verkehrsverbindungen
Besuchereingang
Schlossplatz
10178 Berlin
vollständig rollstuhlgeeignet
U-Bahn: Museumsinsel
S-Bahn: Friedrichstraße, Hackescher Markt
Tram: Am Kupfergraben, Hackescher Markt
Bus: Staatsoper, Lustgarten, Friedrichstraße
Klimafreundliche Anreise
Nahverkehr
Fernverkehr
Öffnungszeiten
So 10:30 - 18:30
Mo 10:30 - 18:30
Di geschlossen
Mi 10:30 - 18:30
Do 10:30 - 18:30
Fr 10:30 - 18:30
Sa 10:30 - 18:30