11.07.2003 bis 31.08.2003
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
30 Jahre nach der Pop-Art ist die Frage nach dem Umgang mit Bildern des Alltags keineswegs erledigt. Im Gegenteil: Zu den Signalen der Werbung, der Medien und der Künste sind heute die erweiterten Bildmöglichkeiten des Computers hinzugetreten. Motive, Ansichten, Porträts, Panoramen - alles lässt sich laden, scannen, sampeln und mit Programmen wie Fotoshop beliebig variieren. So sind die meisten Bilder der Medien schlicht "reloaded", nämlich Neuauflagen, Variationen und Coverversionen von anderen, älteren Vorlagen.
Der Berliner Künstler Michel Majerus hat eine Malerei entwickelt, die auf diese Situation reagiert. Seine Bilder aktualisieren die Konzepte der Pop-Art. Nicht mehr einzelne Motive sind in großem Format aufgeblasen und reproduziert, sondern im Vordergrund steht jetzt eine Ästhetik des Mix, der Fusion, des Samplings. Ansätze von expressiven Gesten, die an die Malerei von Rauschenberg oder DeKooning erinnern, erscheinen neben Waschmittel-Motiven und Werbeslogans. Die Bilder von Majerus sind Produkte des Computers und doch individuelle, autonome Kompositionen. "Pop Reloaded" ist eine Ausstellung über die Aktualität des Populären und über das erweiterte Crossover der Medien.
Das eigentliche Ausstellungsprojekt, das mit dem Künstler geplant war, konnte leider nicht realisiert werden, da Michel Majerus im vergangenen Jahr durch einen Unfall ums Leben kam. Seine Bilder, die bis zum 31. August im Hamburger Bahnhof zu sehen sind, zeigen die Los Angeles-Serie, einen großen Werkzyklus, den der Künstler im Jahr 2001 in Amerika begonnen hatte und 2002 in Berlin vollendete.
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