15.01.2010 bis 24.05.2010
Im Mai 1910 wurde am Hamburger Kolonialinstitut der erste deutsche Lehrstuhl für "Sprachen und Geschichte Ostasiens" eingerichtet und mit dem Sinologen Otto Franke (1863-1946) besetzt, der seine Tätigkeit am 1. Januar 1910 aufnahm. Dies war die Geburtsstunde der institutionellen Chinawissenschaft in Deutschland.
Die Ausstellung aus diesem Anlass ist dem Leben und Werk des Nestors der deutschen Sinologie, Otto Franke gewidmet, der zu der ersten Generation deutscher Chinawissenschaftler gehörte, die China aus eigener Anschauung kannten. Bevor er als Professor in Hamburg (1910-1923) und Berlin (1923-1931) wirkte, war er dreizehn Jahre im Dolmetscherdienst des Auswärtigen Amtes an der Deutschen Gesandtschaft in Peking sowie an den Konsulaten in Tianjin, Shanghai und Amoy, danach schließlich weitere sechs Jahre als Legationssekretär an der chinesischen Gesandtschaft in Berlin tätig. Sein Lebensweg wird im ersten Teil der Ausstellung durch zahlreiche Exponate vorrangig aus Familienbesitz nachgezeichnet. In seinem Nachlass fanden sich auch zahlreiche Fotoalben und Tagebücher zu seinen Reisen durch Ostasien, von denen eine Auswahl im zweiten Teil der Ausstellung zu sehen ist. Im dritten Teil wird eine Auswahl jener von Otto Franke als 'Kulturbilder' bezeichneten chinesischen Malereien gezeigt, die vielfältige Motive des chinesischen Alltagslebens zum Gegenstand haben und jeweils mit erläuternden Texten versehen sind, die Otto Franke übersetzte, und in dieser Ausstellung zum ersten Male gezeigt werden.