Karl Friedrich Schinkel, Die Zauberflöte, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Entwurf zur Dekoration, Die Sternenhalle der Königin der Nacht, Detail / Bildnachweis: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

Karl Friedrich Schinkel, Die Zauberflöte, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Entwurf zur Dekoration, Die Sternenhalle der Königin der Nacht, Detail / Bildnachweis: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

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Kult des Künstlers: "Ich kann mir nicht jeden Tag ein Ohr abschneiden"
Dekonstruktionen des Künstlermythos. Werke aus der Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof, den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin und anderen Sammlungen

03.10.2008 bis 22.02.2009

Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart

Das Bild und die Vorstellung vom autonomen, genialisch schaffenden Künstler wurden bereits in den Avantgardebewegungen des frühen 20. Jahrhundert auf unterschiedliche Weise attackiert. Seit den 1960er Jahren haben Künstlerinnen und Künstler die Kritik an einem heroischen Künstlerbild weiter vorangetrieben, häufig verbunden mit der radikalen Infragestellung eines am autonomen Werk orientierten Kunstbegriffs.

Zum Teil beeinflusst vom Diskurs über den "Tod des Autors" und begleitet von einer kritischen Auseinandersetzung mit der Institution Kunst, haben sie verschiedene Stereotypen, die mit der Konzeption des meist männlich gedachten Künstlergenies in Verbindung gebracht wurden, befragt und dekonstruiert.

Herkömmliche Modelle von Autorschaft werden dabei ebenso auf den Prüfstand gestellt wie traditionelle Auffassungen von männlicher und weiblicher Kreativität. Mal humorvoll, mal sarkastisch, mal destruktiv wird die Position des Künstlers oder der Künstlerin im Kunstbetrieb reflektiert, und Kategorien wie Authentizität und Subjektivität werden hinterfragt.
Die verschiedenen Ansätze zur Dekonstruktion des Künstlermythos in der Kunst seit 1960 führen die Ambivalenz von altbekannten Künstlerrollen zwischen Auflösung und Bestätigung vor und stellen die gesellschaftlichen Erwartungen an die Figur des Künstlers bzw. der Künstlerin zur Diskussion.

Gezeigt werden Werke von Francis Alÿs, Art & Language, Azorro, Bernadette Corporation, George Brecht, Marcel Broodthaers, Marcel Duchamp, Maria Eichhorn, VALIE EXPORT, Peter Fischli & David Weiss, FLUXUS, Andrea Fraser, Dan Graham, Rodney Graham, Richard Jackson, Christian Jankowski, Martin Kippenberger, Sarah Lucas, Paul McCarthy, Bruce Nauman, Adrian Piper, Pipilotti Rist, Ugo Rondinone, Dieter Roth, Ed Ruscha, Antje Schiffers, Cindy Sherman, Mladen Stilinović, Sturtevant, Vibeke Tandberg und Lawrence Weiner aus der Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof, den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin und anderen Sammlungen.

Zur Ausstellung erscheint eine Ausgabe des Magazins "Museum für Gegenwart".