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Klee in Nordafrika
1914 Tunesien | Ägypten 1928

03.03.2020 bis 10.01.2021
Museum Berggruen

Zwei Mal zieht es Paul Klee (1879 – 1940) zu Studienzwecken nach Nordafrika, womit er sich in eine lange Tradition von Künstler*innenreisen in den Orient einreiht: Am Beginn seiner künstlerischen Karriere fuhr er nach Tunesien, als etablierter Künstler und Lehrer am Bauhaus nach Ägypten. Das Museum Berggruen widmet sich in einer konzentrierten Sonderpräsentation den in Zusammenhang mit Klees Nordafrikareisen entstandenen Werken aus der Sammlung der Nationalgalerie, ergänzt durch fünf großzügige Leihgaben aus der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf.

Tunisreise und Bildsprache

Die knapp zweiwöchige, in die Kunstgeschichte als „Tunisreise“ eingegangene Studienfahrt mit August Macke und Louis Moilliet im Jahr 1914 war für Klees Schaffen wegweisend: In über vierzig Aquarellen und Zeichnungen intensiviert er die Farbigkeit und löst seine Motive weitgehend von gegenständlichen Bezügen. Klee übersetzt Architektur und Landschaft in abstrahierte, rasterförmige Farbfelder wie bei dem Aquarell „Rote und weisse Kuppeln“.

Diese neue Bildsprache ist bereits in dem kurz vor der Reise entstandenen Aquarell „Erinnerung an einen Garten“ angelegt. Klee betonte selbst, dass erst die Tunisreise diese Farb- und Formentwicklung mit sich gebracht habe. In seinem nach der Reise überarbeiteten Tagebuch findet sich die berühmte Passage:

Es dringt so tief und mild in mich hinein, ich fühle das und werde so sicher, ohne Fleiss. Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler.

Auch in den folgenden Jahren greift er immer wieder auf die im mediterranen Klima perfektionierten bildnerischen Ansätze zurück, auch bei der Darstellung von mitteleuropäischer Natur.

Ägyptenreise und Cardinalprogression

1928/29 reist Klee nach Ägypten. Während er in seinen Briefen und Postkarten Enttäuschung über die dort vorgefundene Architektur und Lebensbedingungen äußert, begeisterte ihn die Natur. Seine Eindrücke finden vor allem nach der Reise ihren Widerhall, wie im kurz nach der Rückkehr entstandenen Gemälde „Nekropolis“.

Mit der Ägyptenreise wird das von Klee selbst als „Cardinalprogression“ bezeichnete Prinzip in Verbindung gebracht: Die stark geometrisierten Formen seiner Streifenbilder, wie in „vermessene Felder“, werden auf die Aufteilung der Felder zurückgeführt, die Klee entlang des Nils gesehen hat.

Eine Sonderpräsentation der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin

Fernand Khnopff, Liebkosungen, Detail, 1896
© Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique, Brüssel / akg-images
Die James-Simon-Galerie und das Pergamonmuseum auf der Museumsinsel Berlin
© Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker
Museum Berggruen mit Erweiterungsbau
© Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Museum Berggruen / hc-krass.de
Paul Klee, Rote und weisse Kuppeln, Detail, 1914, Aquarell und Gouache auf Papier auf Karton
© Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Paul Klee, Nekropolis, Detail, 1929, 63 x 44 cm, Ölfarbe auf Nesseltuch auf Sperrholz
© Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Jens Ziehe
Paul Klee, vermessene Felder, Detail, 1929, Aquarell und Bleistift auf Papier auf Karton
© Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Schloßstraße 1
14059 Berlin

eingeschränkt rollstuhlgeeignet

S-Bahn: Westend
U-Bahn: Sophie-Charlotte-Platz, Richard-Wagner-Platz
Bus: Schloß Charlottenburg, Luisenplatz / Schloß Charlottenburg

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Öffnungszeiten an Feiertagen unter Öffnungszeiten
Das Museum Berggruen ist für eine Grundinstandsetzung geschlossen. Die Wiedereröffnung ist für 2025 geplant.

Museum Berggruen + Sammlung Scharf-Gerstenberg
10,00 EUR ermäßigt 5,00
+ Sammlung Scharf-Gerstenberg

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Tel 030 - 266 42 42 42 (Mo - Fr, 9 - 16 Uhr)
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Weiterführende Links

Rundgang durch die Ausstellung „Klee in Nordafrika" im Museum Berggruen (Englisch)