27.09.2012
bis
02.02.2013
Bode-Museum
Das Musée des Beaux-Arts in Dijon, das wegen Sanierungsarbeiten teils geschlossen ist, hat großzügigerweise einen seiner Schätze auf Reisen geschickt: Die Pleurants (Klagefiguren) vom Grabmal des Herzogs von Burgund, Johann Ohnefurcht, aus der Kartause von Champmol. Es sind 37 Alabasterfiguren, die der Hofbildhauer Juan de la Huerta zwischen 1443 und 1456 anfertigte.
Die Darstellung von Pleurants - Mitgliedern der Gesellschaft, die um den Verlust des Verstorbenen trauern und für sein Seelenheil beten - auf Grabmälern hat eine lange Tradition: Beispiele dafür gibt es schon in der Mitte des 13. Jahrhunderts in der Abtei Saint Denis nördlich von Paris. Was an den zwei Grabmälern der burgundischen Herzöge völlig neu ist, ist die Tatsache, dass die Pleurants nicht mehr als Relieffiguren eine Nebenrolle spielen, sondern zum Hauptteil des Figurenschmucks avancieren. Vollplastisch konzipiert laufen sie durch reich verzierte Arkaden wie durch einen Kreuzgang.
In den 37 männlichen Figuren dominieren Kleriker. Die Prozession wird am Kopfende von Chorknaben und Diakonen eröffnet, dann folgen ein Bischof und vier Vorsänger. Die folgenden Klagenden sind hauptsächlich Karthäusermönche, die an ihrer breiten Kapuze erkennbar sind. Der Ablauf bleibt durch die Variationen der Figuren und den ausgewogenen Rhythmus zwischen ihnen spannungsvoll. Erstaunlich ist, wie jede Figur eine individuelle Haltung und einen eigenen Gemütszustand zeigt - obgleich es sich hier nicht um Porträts handelt. Die Figuren drücken ihre Trauer durch ihre Gestik und die komplexe Anordnung ihrer Draperien aus. Einige der beeindruckendsten Figuren sind diejenigen, deren Gesichter unter ihrer Kapuze versteckt sind. Obwohl die Pleurants aus einem konkreten historischen Kontext stammen, sind sie noch heute für den Betrachter besonders ergreifend. Da die Trauer zu den universellen und bestürzendsten Emotionen zählt, erkennen wir uns in den Pleurants vom Grabmal des Johann Ohnefurchts wieder und werden an Zeiten erinnert, in denen wir selbst am verwundbarsten waren.
Eine gemeinsame Ausstellung des Dallas Museum of Art und des Musée des Beaux-Arts de Dijon unter der Schirmherrschaft von FRAME (French Regional and American Museum Exchange)
Das Musée des Beaux-Arts de Dijon, das Memling in Sint-Jan Hospitaalmuseum, Brügge, die Staatlichen Museen zu Berlin und das Musée de Cluny, Paris ermöglichen die Präsentation in Europa
Mit Unterstützung von Museum & Location
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