16.01.2018
bis
11.03.2018
Gemäldegalerie
Der Venezianer Jacopo de‘ Barbari gilt als einer der rätselhaftesten und zugleich interessantesten Künstler der Zeit um 1500. Er wurde in der Forschung sogar als „Geisterfahrer der Renaissance“ bezeichnet: während niederländische und deutsche Künstler, etwa Albrecht Dürer, nach Süden reisten und sich an der Kunst Italiens orientierten, war er in umgekehrter Richtung von Süden nach Norden unterwegs. Ab 1500 bis zu seinem Tod (vor?) 1516 arbeitete er als Hofmaler an verschiedenen Fürstenhöfen nördlich der Alpen, unter anderem bei Maximilian I. in Nürnberg (1500-1503), bei Friedrich dem Weisen in Wittenberg (1503-1505) und bei Margarethe von Österreich in Mechelen (1511-1515/16), wo er schließlich starb.
Das Verhältnis zwischen dem zugereisten Jacopo de‘ Barbari und seinen einheimischen Kollegen war nicht immer ganz einfach. So versuchte der Italiener eine dauerhafte Anstellung als Hofkünstler bei Friedrich dem Weisen zu erlangen, musste sich aber seinem Konkurrenten Lucas Cranach geschlagen geben. Albrecht Dürer wiederum scheint von seinem italienischen Kollegen zunächst einigermaßen angetan gewesen zu sein. Als dieser ihm jedoch seine Erkenntnisse zur Proportionslehre nicht verraten wollte, reagierte er mit Verdruss.
Von der Hand Jacopo de‘ Barbaris sind 29 oder 30 Kupferstiche erhalten, von denen das Kupferstichkabinett in seinem Kabinettraum in der Gemäldegalerie eine Auswahl von 24 Blättern zeigt. In den Werken Jacopo de‘ Barbaris wird die ganze Vielfalt, ja scheinbare Widersprüchlichkeit der Renaissance zwischen antikischen Phantasien und christlichen Bildthemen deutlich. Die Blätter sind wunderbare Zeugnisse für den Kulturtransfer in dieser Epoche. In einzigartiger Weise vereinen sie stilistische wie motivische Elemente und Charakteristika der italienischen und der deutschen bzw. niederländischen Kunst und beeinflussten damit auch das Schaffen manch anderer Künstler. So zeigt sich Jacopo gerade in seinem graphischen Werk als besonders einfalls- und einflussreiche Künstlergestalt von geradezu europäischer Dimension.
Kabinettausstellung des Kupferstichkabinetts
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