08.06.2002 bis 27.10.2002
Eine Ausstellung des Museums für Ostasiatische Kunst in Zusammenarbeit mit der Galerie Prüss & Ochs, Berlin.
Nach der Präsentation von Werken Nam June Paiks zeigt das Museum für Ostasiatische Kunst mit den Installationen von Ik-Joong Kang zum zweiten Mal Arbeiten eines koreanischen Künstlers. Der 1960 in Cheong Ju, Korea, geborene und seit 1984 in New York lebende Künstler verweist auf zahlreiche Ausstellungen in Museen und Galerien zwischen Seoul und San Francisco und wurde mehrfach mit Stipendien und Preisen, u. a. dem Special Merit Award der Biennale in Venedig, geehrt.
Sein Markenzeichen sind Malereien und Materialbilder im Format von 3 x 3 Inch (ca. 7,5 x 7,5 cm), die er zu Bilderfolgen und Installationen zusammenfügt. Aus pragmatischen Gründen in Studententagen erschaffen - das kleine Format paßt gleichermaßen in Handfläche und Hosentasche und kann überall bearbeitet werden - wurden die Bilder zu Modulen, die in immer neuer Zusammensetzung jeweils andere Bedeutungen transportieren. Ähnlich Tagebuchaufzeichnungen spiegeln sie Gedanken und Fantasien, alltägliche Erlebnisse und Beobachtungen oder reflektieren philosophische und profane Überlegungen.
Zentrales Werk der Ausstellung ist die beziehungsreiche Installation "Cologne Pagoda", die in Reaktion auf den Anschlag auf das World Trade Center entstand. Zusammengesetzt aus 1500 Kunstharzkuben, die Andenken und Fundstücke aus Korea einschließen und gleichzeitig mit einer amerikanischen Interpretation der Auseinandersetzungen zwischen Nord- und Südkorea beschriftet sind, gemahnt die unvollendete Pagode an die bestehenden Konflikte in der Region. Ein Grenzgänger zwischen den Kulturen, bemalt Ik-Joong Kang sein in das Werk integriertes skulpturales Selbstporträt in einer Weise, die amerikanische Pop-Art ebenso assoziiert wie koreanische Traditionen. Neben der Figur liegt die Skulptur eines Koffers, den er während der Evakuierung des UN-Gebäudes am 11. September 2001 bei sich trug.
Veranstalter