09.11.2014
bis
06.04.2015
Dahlem
Welche Klangerlebnisse vermittelt der Hörraum im zukünftigen Humboldt-Forum? Wie kann ein Audioguide neue inhaltliche Dimensionen erschließen? Wie lassen sich Identitätsfragen filmisch reflektieren und im Museum zeigen? Wie treten zeitgenössische und historische Miniaturen aus Pakistan in einen Dialog? Die neuen Projekte des Humboldt Lab Dahlem, "HMONG sein. Begegnung mit einer Familie", "Musik hören", "Dahlem Karkhana" und "Audio Guide Special - Storylines", setzen verstärkt auf internationalen Austausch und vielfältige Kollaborationen. Dazu kommt ab November 2014 die Workshopreihe "Fragen stellen" zur gezielten Überprüfung der Ausstellungsplanung für das Humboldt-Forum. Zusammen mit dem nach wie vor zugänglichen Angebot der Probebühne 4 (bis 08.02.15) erwartet die BesucherInnen ein vielstimmiger und vielschichtiger Rundgang durch die Sammlungen der Museen Dahlem, Staatliche Museen zu Berlin.
Das Humboldt Lab Dahlem (2012 bis 2015) ist ein Projekt der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Das National College of Arts (NCA) in Lahore ist die älteste Kunstakademie Pakistans. Seit 1980 kann man dort Miniaturmalerei im Hauptfach studieren und in strenger dreijähriger Schulung unter einem Meister (Ustad) die alten Techniken erlernen. 1991 entstand am NCA eine spannende Bewegung: Einige junge KünstlerInnen begannen, die alte Bildsprache mit zeitgenössischen Elementen zu durchsetzen und Gegenwartsthemen anzusprechen. Die Schule des Contemporary Miniature Painting war geboren. Im Rahmen von Dahlem Karkhana (Dahlemer Miniaturenatelier, ab 21.09.14) war der Miniaturenmaler Waseem Ahmed anderthalb Monate als herausragender Vertreter dieser Richtung in Dahlem zu Gast. Im Dialog mit Kunstwerken des Museums für Asiatische Kunst hat er neue Miniaturen geschaffen. Die abschließende Ausstellung zeigt nun die in Berlin neu entstandenen Miniaturen sowie weitere seiner subversiven Werke Seite an Seite mit alten Malereien aus der Sammlung.
HMONG sein. Begegnung mit einer Familie
Wer sind die Hmong? Einst eine im Süden Chinas und in Südostasien siedelnde Minderheit, leben Teile dieses Volkes seit über drei Jahrzehnten im Westen. Auf der Flucht vor dem Vietnamkrieg, der in den 1960er und 1970er Jahren auch im angrenzenden Laos schreckliche Auswirkungen hatte, ließen sich einige Hmong-Familien in Deutschland nieder. Die Familie Vang erzählt im Film »HMONG sein. Begegnung mit einer Familie« über ihr Leben. Porträtiert werden drei Generationen vor dem Hintergrund ihrer Suche nach neuen Identitäten. Dabei sind die Großeltern noch ganz der alten Heimat verhaftet, während für die Jüngeren Deutschland zur Heimat wurde, sie sich aber nach wie vor als Hmong sehen. Ihre Probleme und Freuden sind ganz alltägliche, jede Exotik tritt in den Hintergrund. Der Film über diese Familie, realisiert von der Regisseurin Bettina Renner und dem Ethnologen Roland Platz, wird Bestandteil der Ausstellung »Mythos Goldenes Dreieck« im Ethnologischen Museum.
Musik hören
Der Fokus von »Musik hören« liegt auf den Beständen der Abteilung Musikethnologie, Medientechnik und Berliner Phonogramm-Archiv des Ethnologischen Museums, die im Humboldt-Forum einen prominenten Ausstellungsraum bespielen sollen. Wie kann ein Soundarchiv bzw. dessen sehr unterschiedliche Inhalte ausgestellt und damit hör- und erlebbar gemacht werden und wie lassen sich Klänge mit Objekten sowie Bilddokumenten attraktiv verknüpfen? Zu diesen Fragen haben WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen in enger Zusammenarbeit verschiedene Themen zu Programmelementen aufbereitet. Teils sind diese Programme für eine Präsentation innerhalb des geplanten Hörraums konzipiert, teils sollen sie in andere Ausstellungsbereiche integriert werden, um dort zum Beispiel den Konstruktionsprozess von Musikinstrumenten nachzuzeichnen oder ausgestellte Fotografien und Archivmaterialien mit historischen Tonaufnahmen zu verbinden.
Audio Guide Special - Storylines
Wie ist die Vermittlung von nicht-linearen Texten in einer Ausstellung denkbar? Welche Erzählungen liegen zwischen und neben den Objekten? Und wie kann ein Leitsystem funktionieren, wenn der Blick freibleiben soll? Das Künstlerduo Serotonin hat den »Audio Guide Special - Storylines« realisiert und forscht seit geraumer Zeit mit einem Expertenteam an einem Kopfhörer, der durch Gestenerkennung funktioniert. Damit sollen die BesucherInnen selbst entscheiden können, welchen akustischen Pfaden sie im Ausstellungsraum folgen möchten. Allerdings existiert dieser Kopfhörer noch nicht. Seine Möglichkeiten werden deshalb in einem Mash-up simuliert und über Regieanweisungen vermittelt, die zukünftige Anwendungen vorstellen lassen. Das Mash-up wurde eigens für die Ausstellung »Mythos Goldenes Dreieck« im Ethnologischen Museum realisiert. Serotonins Audioguide ermöglicht eine spannende akustische Reise durch die dort vorgestellte Region Südostasiens.
Veranstalter
Ausstellungsort
Adresse / Verkehrsverbindungen
Besuchereingang
Lansstraße 8 / Arnimallee 25
14195 Berlin
eingeschränkt rollstuhlgeeignet
U-Bahn U3 (Dahlem-Dorf)
Bus M11, X83 (U Dahlem-Dorf); 101 (Limonenstraße); 110 (Domäne Dahlem)
Öffnungszeiten
So 11:00 - 18:00
Mo geschlossen
Di 10:00 - 17:00
Mi 10:00 - 17:00
Do 10:00 - 17:00
Fr 10:00 - 17:00
Sa 11:00 - 18:00
Öffnungszeiten an Feiertagen unter Öffnungszeiten
Kassenschluss jeweils 30 Minuten vor Schließung des Museums.
Bitte beachten Sie, dass die Ausstellungen Südsee und Indianer Nordamerikas des Ethnologischen Museums sowie das Juniormuseum seit dem 11. Januar 2016 geschlossen sind.
Preise / Tickets
Museumskarte Museum Europäischer Kulturen
10,00 EUR ermäßigt 5,00
Museum Europäischer Kulturen
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Jahreskarte Classic Plus
alle Ausstellungen
118,00 EUR ermäßigt 50,00
Classic Plus:
alle Ausstellungen
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Museumspass Berlin 3 Tage für Dauerausstellungen
32,00 EUR ermäßigt 16,00
3 Tage für Dauerausstellungen
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Jahreskarte Staatliche Museen zu Berlin
Ab 25,00 EUR
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