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Hiroshige: Landschaftsholzschnitte

03.06.2008 bis 05.10.2008


Diese Ausstellung widmet sich dem japanischen Holzschnittmeister Utagawa Hiroshige (1797 - 1858), der insbesondere für seine stimmungsvollen Landschaftsbilder bekannt ist. Während die Landschaft traditionell zu den wichtigsten Gattungen in der Malerei gehörte, bildete sie sich im Holzschnitt erst im 19. Jahrhundert zu einem eigenständigen Thema heraus, als mit der Zunahme des Reiseaufkommens auch das Interesse an Landschaftsholzschnitten stieg.

Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf Holzschnitten, welche "berühmte Ansichten" (meisho) zeigen. Als solche werden Orte bezeichnet, die schon von alters her in der japanischen Literatur Erwähnung fanden und in der bildenden Kunst thematisiert wurden. Aus den 1830er Jahren werden Blätter der Serien "Acht Ansichten von Ômi" und "Die dreiundfünfzig Stationen der Ostmeerstraße" (Tôkaidô) einander gegenüber gestellt. Die Präsenz von Figuren, welche dem Betrachter die Möglichkeit zur Identifikation bieten, scheint ein Schlüsselfaktor für den Erfolg der Tôkaidô-Serie gewesen zu sein, die Hiroshige zum künstlerischen Durchbruch verhalf. In seinen Entwürfen für die "Acht Ansichten von Ômi" hingegen hat Hiroshige weitestgehend auf die Darstellung von Figuren verzichtet und so das lyrische Moment der Ansichten hervorgehoben.

In der vorwiegend populären Kultur der Hauptstadt Edo (heute Tôkyô) erhielt der Ausdruck meisho eine andere Bedeutung. Damit wurden nicht nur klassische "namhafte Orte" bezeichnet, sondern vielmehr solche, die einen hohen Stellenwert im Leben der Hauptstadtbewohner hatten. Zwei Blätter aus Hiroshiges umfangreicher letzter Serie "Einhundert berühmte Ansichten von Edo", die zwischen 1856 und 1858 erschien, illustrieren diese Entwicklung. Ergänzt wird die Präsentation durch Blätter aus der Serie "Die sechsunddreißig Ansichten des Fuji", die 1859 postum publiziert wurde, sowie zwei Landschaftspanoramen im Triptychon-Format von 1857.