26.06.2010 bis 19.06.2011
Angeregt durch Funde spätantiker Textilien in Arsinoe zu Beginn der 1880er Jahre, begann der Afrikaforscher Georg Schweinfurth ab 1884 dort ebenfalls auszugraben. Bis 1886 fand er rund 450 Gewebefragmente, vollständige Kleidungsstücke, Decken, Kissen und Kopfbedeckungen. 1887 kamen sie in den Besitz des Ägyptischen Museums in Berlin, 1923 und 1934-1935 wurden sie von dort an die Altchristliche Abteilung des Kaiser-Friedrich-Museums übertragen, dem heutigen Museum für Byzantinische Kunst.
Während andere zeitgenössische Ausgräber von Textilien häufig nur die Ornamente herausschnitten und damit den kulturgeschichtlichen Zusammenhang zerstörten, konservierte Georg Schweinfurth, soweit es möglich war, ganze Kleidungsstücke und Gebrauchstextilien oder signifikante Teile davon.
Die Ausstellung illustriert anhand von altägyptischen Funden Schweinfurths aus dem Ägyptischen Museum und anhand von Handschriften, Zeichnungen und gedruckten Bücher der Staatsbibliothek die Biographie des Forschers und das breite Feld seiner Forschungen. Es werden ca. 30 archäologische Textilien aus dem gesamten Spektrum spätantiker Bekleidung und Gebrauchstextilien gezeigt.