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Fu Baoshi (1904-1965) zum 100. Geburtstag

24.02.2004 bis 28.11.2004


Wechselausstellung in der Galerie Moderne chinesische Malerei

Mit der Präsentation von fünfzehn Bildern würdigt das Museum für Ostasiatische Kunst Fu Baoshi, einen der herausragenden Maler der chinesischen "klassischen Moderne". 1904 geboren, studierte er von 1933 bis 1935 in Japan. Dort beeinflussten ihn einerseits die Nihonga-Maler, denen eine Weiterführung der originär ostasiatischen Traditionen am Herzen lag. Andererseits studierte er intensiv die in Japan reich vorhandenen und gut zugänglichen Zeugnisse der chinesischen Überlieferung. Auf diesen Grundlagen entwickelte Fu Baoshi einen individuellen Stil, der ihn als einen jener Künstler ausweist, die im 20. Jh. in schöpferischer Weise zur Wiederentdeckung der Literatenmalerei beitrugen. Sie erfreute sich in Japan hoher Wertschätzung, im China jener Zeit war sie jedoch nahezu in Vergessenheit geraten.

In besonderer Weise inspirierte Fu Baoshi das Werk des individualistischen Mönchsmalers Shitao (1641-1710). Wie dieser brach Baoshi mit dem traditionellen Kanon und pflegte einen sehr freien und individuellen Malstil. Trockene Texturstriche und großflächige Lavierungen charakterisieren seine Landschaften, die starke abstrakte Qualitäten aufweisen. Im Rahmen seines figürlichen Œuvres dominieren historische und mythologische Gestalten, deren Eleganz an die Figurentypen des Chen Hongshou (1598-1652) gemahnt. Typisch für Fu Baoshi ist die rasche, beinahe skizzenhafte und doch präzise Linienführung. Die Synthese von Gegensätzen verleiht seinen Bildern besonderen Reiz.