07.06.2002 bis 29.09.2002
Das Kunstgewerbemuseum zeigt eine Berliner Privatsammlung von über einhundert vorwiegend italienischen Majoliken der Renaissance und des Barock.
Im Rahmen des Berliner "Klassik-Jahres" zeigt das Kunstgewerbemuseum eine Berliner Privatsammlung von über einhundert vorwiegend italienischen Majoliken der Renaissance und des Barock. Majolika heißt eine Gattung weiß glasierter und meist bemalter Tongefäße. Inspiriert wurden die italienischen Keramiker im 15. Jahrhundert aus dem südlichen, seinerzeit noch maurischen Spanien. In einigen norditalienischen Orten entwickelte sich im 16. Jahrhundert dann eine Gefäßmalerei höchster Qualität, die in zeitgenössischen Zeugnissen sogar an der Tafelmalerei gemessen wurde. Anhand von Druckgraphik wurden die Motive für die Themen aus antiker Geschichte und Mythologie vermittelt.
Die meisten erhaltenen Majoliken gelten als Schaustücke, repräsentative Luxusartikel. In Gebrauch waren Majoliken dagegen in den örtlichen Apotheken: In den charakteristischen zylindrischen "albarelli" konnte man unterschiedliche Substanzen luftdicht, dunkel und geschmacksneutral aufbewahren.
Die Sammlung umfasst vor allem Werke der Blütezeit dieser Gattung: reich bemalte Gefäße u. a. aus Urbino und Castel Durante, Faenza und Florenz aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Zu sehen sind darüber hinaus lüstrierte Gefäße aus Gubbio und Deruta, große repräsentative Bildtafeln aus dem frühen 18. Jahrhundert sowie ein Relief und eine Skulptur aus der berühmten Florentiner Bildhauerfamilie della Robbia und eine kleine Gruppe von Scherzgefäßen.
In Zusammenhang mit der Ausstellung findet eine Vortragsreihe im Vortragssaal des Kulturforums statt.
Veranstalter