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Galvanoplastische Nachbildungen von Goldschmiedekunst

28.04.2023 bis 01.10.2023
Schloss Köpenick

Das Kunstgewerbemuseum zeigt im Schloss Köpenick eine Auswahl von rund 100 Galvanoplastiken aus eigenem Bestand. Dabei handelt es sich um Repliken von bedeutenden historischen Goldschmiedewerken, die im 19. Jahrhundert angefertigt wurden. Sie wurden in den letzten Jahren kunsttechnologisch untersucht und restauratorisch bearbeitet.

Die Galvanoplastik war vor 150 Jahren ähnlich innovativ wie heute der 3D-Druck. Mittels elektrochemischer Verfahren ließen sich komplexe dreidimensionale Werke der Goldschmiedekunst im galvanischen Bad reproduzieren, und dies in großer Stückzahl. Der direkte Vergleich zwischen Originalen und Nachbildungen ermöglicht es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede deutlich zu machen. In Wien tat sich seit 1867 Carl Haas am galvanoplastischen Atelier des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie hervor, und in Berlin war es um 1875 die Silberwarenfabrik Vollgold & Sohn, die sich für das Berliner Kunstgewerbemuseum auf diesem Gebiet besonders engagierte.

Es entstanden auch Neukreationen in galvanischen Techniken. In England war es die Firma Elkington & Co., die ab 1836 elektrochemisch versilbertes Tafelgerät herstellte. Kurze Zeit später folgte in Frankreich die Pariser Firma Christofle. Kaiser Napoleon III. setzte mit seinen Bestellungen von monumentalen Tafelaufsätzen ein Zeichen, dass Frankreich zur Industrienation avanciert war und sich mit England messen konnte.

In der Ausstellung geht es um technische, aber auch um kulturgeschichtliche Aspekte: Die Galvanoplastiken stehen exemplarisch für Technikbegeisterung und Geschichtsbewusstsein des Industriezeitalters und spielten im Vermittlungskonzept des 1867 gegründeten Berliner Kunstgewerbemuseums eine zentrale Rolle. Ziel der Museumsgründung war es, der zeitgenössischen Kunstproduktion mit besonders qualitätvollen historischen Artefakten (und deren Nachbildungen) Impulse zu geben. Noch heute befinden sich im Bestand zahlreiche galvanoplastischen Repliken, die in der Gründungsphase des Museums angefertigt wurden.

Kuratorisches Team

Die Ausstellung ist ein restauratorisch-kunsthistorisches Gemeinschaftsprojekt und wird kuratiert von Wibke Bornkessel, Claudia Kanowski und Lothar Lambacher, alle Kunstgewerbemuseum.

Tagungsprogramm

Ausstellungsbegleitend findet am Freitag, 16. Juni 2023, eine interdisziplinäre Fachtagung im Schloss Köpenick statt. Eine formlose Anmeldung zur Tagung wird erbeten bis zum 6. Juni 2023 unter: kgm@smb.spk-berlin.de. Tagungsgebühren werden nicht erhoben.

Am Donnerstag, 15. Juni 2023 findet in Schloss Köpenick die thematisch verwandte Tagung „Lernen am Objekt. Kunstgewerbeschulen und ihre Lehrmittelsammlungen“ des Forschungsnetzwerks „Pioniere der Designausbildung. Neue Perspektiven auf die deutschen Kunstgewerbeschulen vor dem Bauhaus“ statt (veranstaltet von Kunstgewerbemuseum / Design Campus, Staatliche Kunstsammlungen Dresden in Kooperation mit dem Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin).


Eine Sonderausstellung des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin

Kleiner Gießlöwe aus dem Lüneburger Ratssilber, Aquamanile, 1541
© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum / Karen Bartsch

Schloßinsel 1
12557 Berlin

vollständig rollstuhlgeeignet

S-Bahn: Spindlersfeld
Tram: Schloßplatz Köpenick
Bus: Schloßplatz Köpenick

So 11:00 - 18:00
Mo geschlossen
Di geschlossen
Mi geschlossen
Do 11:00 - 17:00
Fr 11:00 - 17:00
Sa 11:00 - 18:00

Sonderöffnungszeiten an Feiertagen
Sommerhalbjahr April – September: Mi – Fr 11 – 17 Uhr, Sa, So 11 – 18 Uhr

Winterhalbjahr Oktober – März: Do – So 11 – 17 Uhr

Schloss Köpenick Kunstgewerbemuseum
8,00 EUR ermäßigt 4,00
Kunstgewerbemuseum Schloss Köpenick
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Jahreskarte ab 25,00 EUR
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Museumspass Berlin 3 Tage für Dauerausstellungen
32,00 EUR ermäßigt 16,00
3 Tage für Dauerausstellungen
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Jahreskarte Staatliche Museen zu Berlin
Ab 25,00 EUR
Weitere Informationen

Tel 030 - 266 42 42 42 (Mo - Fr, 9 - 16 Uhr)
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Weiterführende Links

3D-Fotogrammetrie des Kleinen Gießlöwen von 1541 aus dem Lüneburger Ratssilber