02.11.2001 bis 03.02.2002
Traditionsbewusstsein und Avantgardismus kennzeichnen gleichermaßen das Schweizer Plakat. Dank einer früh perfektionierten Druckkunst konnte sich hohes gestalterisches Niveau bestens entfalten. Auftraggeber und Klebefirmen, besonders die Allgemeine Plakatgesellschaft, haben über Jahrzehnte künstlerische Werbung gepflegt und gefördert.
Seit mehr als einem Jahrhundert ist das Gesicht der Straßen durch das moderne Bildplakat geprägt, das sich in Schweizer Städten in dem außergewöhnlichen, nur hier verwendeten Format von 128 x 90,5 cm präsentiert: dem Weltformat. Als Relikt einstiger Schweizer Bemühungen um die internationale Standardisierung von Papierformaten blieb es bis heute erhalten.
Sachlichkeit und Klarheit, je nach künstlerischer Intention mal stärker, mal weniger stark ausgeprägt, gehörten schon früh zu den Merkmalen des Schweizer Plakats, das besonders nach dem Zweiten Weltkrieg internationale Aufmerksamkeit erlangte. Die lebendig gebliebene Moderne der zwanziger und dreißiger Jahre beförderte hier eine ganz eigenständige stilistische Entwicklung parallel zu den fortlebenden malerisch-freien oder illustrativ-zeichnerischen Bildsprachen.
Die Ausstellung zeigt in einer Auswahl von etwa zweihundert Plakaten, ausschließlich aus dem Bestand der Kunstbibliothek, einen Rückblick auf das Schweizer Jahrhundert des modernen Plakats. An Tourismusplakaten, Produktwerbung und Beispielen von Kulturplakaten werden Stilentwicklungen und die Vielfalt künstlerischer Sprachen sowie deren Wechselbeziehungen zur freien Kunst anschaulich gemacht.
Veranstalter